Die Haushaltsabgabe ist da!
Schon geRUNDFUNKBEITRAGt?
Auch wenn manch einer dies denkt, ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk keine deutsche Erfindung.
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Was sich nun ändert, ist jedoch das, was bei vielen für Unmut gesorgt hat. Dabei meine ich nicht die Umbenennung in "Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio" (wer zur Hölle wird eigentlich für solche Namen bezahlt?), sondern die pauschale Abgabe von 17.98€ im Monat. Für die meisten Haushalte ändert sich erst mal nichts dadurch. Sie haben bereits einen Fernseher angemeldet und zahlen gleich viel. Wer sich bisher jedoch erfolgreich um die Gebühren drücken konnte, wird dies nun nicht mehr tun können. Da die Abgabe einfach jeden Haushalt betrifft, egal, ob ein Empfangsgerät nun tatsächlich im Haus vorhanden ist, wird es deutlich schwerer, um den Beitrag herum zu kommen. Auch ist es unwichtig, welches Gerät letztendlich vorhanden ist. Besitzt man keinen Fernseher, zahlt man trotzdem die volle Abgabe. Besitzt man eine zweite Wohnung, wird die Abgabe auch für diese fällig. Profiteure gibt es natürlich auch. Mussten z.B. Volljährige, die noch bei Ihren Eltern lebten, eine Abgabe zahlen, entfällt diese nun. Auch Wohngemeinschaften zahlen nur noch eine Abgabe. Empfänger von Sozialleistungen sind befreit, ebenso wie Studenten und Auszubildende, die Bafög beziehen. Auch Taubblinde müssen keine Gebühr entrichten. Besonders makaber trifft es jedoch schwerbehinderte Leute. Ist jemand z.B. stark hörgeschädigt oder fast blind, gilt aber nicht als taubblind, darf er weiterhin 5.99€ im Monat entrichten. Diese Ermäßigung gilt für alle, deren Grad der Behinderung 80% oder höher ist. Das Motto dieser neuen Abgabe: "Einfach für alle".
Nun kommt es also dazu, was ich bereits angekündigt habe: meine persönliche Sicht auf die Dinge. Zu Beginn muss ich alle GEZ-Hasser enttäuschen, pauschal bin ich nicht gegen diese Abgabe, jedoch bin ich alles andere als zufrieden. So kann ich es nicht verstehen, dass man nun kategorisch jedem diese Gebühr aufdrückt und viele Sonderfälle, wie z.B. Studenten, die in Ihrer Studibude keinen Fernseher haben, nicht mehr beachtet werden. Gleichzeitig stehe ich einer Abgabe bzw. Gebühr zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunk positiv gegenüber. Ein Blick über den Atlantik (ich meine die USA) sollte uns schaudern lassen. Dort wird die Medienwelt von sechs Unternehmen regiert und das allgemeine Niveau dort ist alles andere als toll.
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Doch auch hier zeigt uns die BBC, dass es besser gehen kann. Damit meine ich nicht die aktuellen Skandale, sondern das allgemeine Programm. Mit Sendern wie BBC Radio One und dem massiven Serienangebot an Eigenproduktionen erreicht man vor allem jüngere Schichten, während hier weiterhin viele junge Leute keinen Bezug zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen finden.
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Trotz allem möchte ich nochmals bekräftigen, dass ich einer Abgabe positiv gegenüber stehe. Und ich bin auch dafür, dass möglichst viele zahlen, um die Gebühr gering zu halten. Dass das System aber so perverse Auswüchse bekommen kann, finde ich nicht gut und beängstigend. Denn das Budget der Sender beträgt mehrere Milliarden Euro im Jahr und der allgemeine Bürger kann sich unter dieser Zahl eben nichts vorstellen. Und so weiß man nicht, ob bei 18€ das Ende der Fahnenstange erreicht ist oder nicht - hier ist mehr Aufklärung und Information notwendig. Damit meine ich nicht die Verteilung der Gebühren, die ist öffentlich einsehbar. Damit meine ich eher eine konkrete Aufklärung über Kosten einer Produktion, damit man als Zuschauer einfach mal ein Gefühl bekommt, was sowas nun wirklich kostet. Das Geld wird scheinbar gebraucht und wenn man dem Bürger sagt, wofür, dann akzeptiert er das auch.
Dass Leute sich aber pauschal aufregen, finde ich nicht in Ordnung. Ein System basiert darauf, dass alle einzahlen, auch wenn manch einer mehr profitiert als der andere. Das gleiche haben wir im Gesundheitssystem und das ist auch gut so.
Zuletzt möchte ich die Institution an sich kritisieren. Sie beschäftigte zuletzt weit mehr als 1.000 Mitarbeiter und will noch mehr einstellen. Zudem berichten immer mehr Deutsche, dass bei Ihnen z.B. geklingelt wurde und getarnte GEZ-Mitarbeiter (z.B. als Telekom-Mitarbeiter) versucht haben, sich so Zutritt zu verschaffen und zu sehen, ob ein Fernsehgerät vorhanden ist. Außerdem ist dieser neue Beitrag doch angeblich so einfach (wir erinnern uns an das Motto). Ich würde es daher sehr begrüßen, wenn die Aufgabe der Beitragserhebung nun das Finanzamt übernehmen könnte. Der Beitragsservice sollte nun überflüssig sein und jeder Cent, der dort hin fließt, ist einer zuviel.
Aber jetzt genug von mir. Ich verzichte auf eine Anklick-Umfrage, denn die ist bei diesem Thema so aussagekräftig wie ein Stein. Viel mehr würde ich gerne von euch hören, wie ihr dazu steht. Ich diskutiere auch gerne mit, also dürft ihr auch gerne meine Punkte aufgreifen und kritisieren.