Nazz - Soul
Der Name ist Programm
Die 29jährige Rapperin Nazz aka Natascha Zowierucha aus Siegen releast ihr erstes Soloalbum mit dem Titel "Soul". Wie man vermuten könnte, hat das Album natürlich nichts mit dem gleichnamigen Genre zu tun, sondern drückt aus, worum es bei der Platte geht: Die Seele. Nazz hat sich 3 Jahre Zeit genommen für diese knapp 75 Minuten lange LP und man kann sagen das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen! Diesem Werk können viele männliche deutsche Rapper nicht das Wasser reichen.
Dieses Album ist mit seinen 21 Titeln wirklich umfangreich und bietet viel Abwechslung, das man sicherlich nicht in ein paar Zeilen darlegen kann. Mal gehts recht aggressiv zu wie in "Renn!" und dann mal wieder ruhig und emotional wie in "Wenn ich seh" und "Ruhe vor dem Sturm". Mal wird über Gangster-Rap gnadenlos hergezogen wie in "Fick drauf", um dann kurz darauf mit "Punschleim" die eigenen technischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, unterstützt durch Representertitel wie "N.a.z.z.". Mal wird die Gesellschaft kritisiert in der durch den Egoismus Fehler immer Anderen zuschoben wird, wie in "Die Anderen", mal wird ein trauriges Drama erzählt wie in dem Storytelling-Titel "Irgendwie absurd". Mal erlebt man absolute Melanchonie und Verzweifelung wie in "Zu laut" von Nazz, die aber durch Sommehymnen wie "Sweet Day" ausgeglichen werden. Heraus stechen Titel wie "Feuer und Eis" mit Donato in dem beide Bedürfnisse von Liebenden im Konflikt zu einander stehen. Definitiv eins der Highlights auf dem Album.
Hervor heben muss man an diesem Album, dass es äußerst facettenreich ist. Zwar sind nicht alle Titel immer technisch einwandfrei und einige Beats wirken etwas lahm, aber das ist schnell vergessen wenn man Nazzs Texte hört, die nur so von Emotionen mit Tiefgang sprotzen - egal ob positiv oder negativ. Textlich vergleichbar mit Curse, der Nazz ja auch unteranderem gestützt hat. Für Raphörer empfehlenswert und möglicherweise auch interessant für Leute mit weitem Musikspektrum.
# | Trackname | Dauer |
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01 | Soul | 3:49 |
02 | N.a.z.z. (feat. Sinuhe) | 4:08 |
03 | Wenn ich seh | 3:48 |
04 | Irgendwie absurd | 4:01 |
05 | Nix is | 4:11 |
06 | Ruhe vor dem Sturm (feat. Lou) | 3:55 |
07 | Feuer & Eis (feat. Donato) | 3:45 |
08 | Zu laut | 2:49 |
09 | Wann ist endlich wieder Sommer | 4:58 |
10 | Monologie | 3:12 |
11 | Renn! | 3:34 |
12 | Sweet Day | 3:02 |
13 | Ich bin (feat. DJ Crates) | 2:38 |
14 | Bis zum Ende (feat. Daez und Tide) | 3:57 |
15 | Punschleim (feat. B.E.) | 3:08 |
16 | Ich fühl | 3:05 |
17 | Die Anderen | 2:15 |
18 | Ich mach die Augen zu | 3:16 |
19 | Und dann seh ich Dich (feat. Soundbwoy Boogie) | 3:04 |
20 | Fick drauf (feat. Tide) | 3:44 |
21 | Weil wir leben | 3:17 |
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abstraktum 19. Nov. 2008, 12:48 Uhr
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