Ubisoft erlebt einen Schlag ins Gesicht
DRM-Kopierschutz endgültig ausgehebelt
Was ihr auf dem Bild rechts seht, ist die Strafe Ubisoft's, wenn der Nutzer keine Internetverbindung hat. Das Spiel weigert sich einfach, den Fortschritt zu speichern.
Funktionsweise
Bevor ich mich genauer mit dem Crack beschäftige, möchte ich euch kurz erklären, wie Ubisoft die Piraterie bekämpft. So ist es bei neuen Spielen wie Assassins Creed II, Die Siedler 7 oder Splinter Cell: Conviction notwendig, dass man während dem Spielen immer online ist. Während man spielt, fragt das Spiel mehrfach beim Server irgendwelche Fragen. Darauf folgen auch irgendwelche Antworten. Warum "irgendwelche"? Weil es dabei kein Muster gibt. Das machte es den Crackern schwer, etwas dagegen zu unternehmen. Eine kleine Parodie auf den Kopierschutz findet ihr im Bild links.
Die Netzgemeinde ist bis heute verärgert, dass Ubisoft hier seine Kunden wahrlich gängelt. Noch peinlicher wurde es, als die Server für einen Tag ausfielen und Assassin's Creed II nicht spielbar war. Wer also ein Offline-Spiel spielen wollte, konnte es nicht spielen, da es online Probleme gab. Zudem erleben Nutzer ohne dauerhafte Internetverbindungen die pure Diskriminierung. Während Steam noch einen "Offline-Modus" bietet, bietet Ubisoft diesen Nutzern keine Lösung. So kann man seine Kunden auch vertreiben.
Wie der Kopierschutz geknackt wurde
Bis der Kopierschutz geknackt wurde, dauerte es sehr lange. Das erste Spiel, dass vom Kopierschutz befreit wurde, war Assassin's Creed II. Doch der erste "Crack", war kein wirklicher Crack, sondern eher ein Work-around. Die erste Lösung kam aus der russischen Szene von "Dormine". "Dormine" entwickelte einen Server Emulator, der lokal auf dem PC installiert wurde. Zudem muss die "hosts" Datei gepatcht werden, sodass Verbindungen zu den Ubisoft Servern zurück zum eigenen PC geleitet werden. Dort wartet bereits der Server Emulator, der vorgibt, ein Ubisoft Server zu sein. Einige Nutzer, die das Spiel legal besitzen, begannen das Spiel durchzuspielen und sammelten dabei die Antworten, die der Ubisoft Server von sich gab. Diese Antworten sammelten sie in einer Datei namens "values.db". Diese nutzt wiederum der Server Emulator, um dem Spiel die richtigen Antworten zu geben. Der Kopierschutz war umgangen.
Irgendwann tauchte dann auch das Release Assassins.Creed.II-SKIDROW auf. Die Freude war zu Beginn sehr groß. Endlich war der Kopierschutz geknackt. Doch es dauerte nicht lange, bis der "Schwindel" aufflog. SKIDROW hatte sich einfach die "values.db" aus dem Netz genommen und diese in den Crack integriert. Es kam zu einer Schlammschlacht, die SKIDROW's Ruf erheblich schädigte. Der Kopierschutz war wohl doch nicht geknackt worden.
Bis zum 27.04.2010 zumindest. Genauer gesagt bis um 01:50 Uhr. Dort erschien plötzlich The_Settlers_7-Razor1911. Es war wohl doch geschafft. Mit diesem Release kündigte Razor1911 gleichzeitig an, endlich den Kopierschutz besiegt zu haben. Ubisoft's Bemühen, die Piraterie zu unterdrücken und die Leute zum Kaufen zu bewegen, waren doch gescheitert. Für Ubisoft war bereits das eine Blamage. Wie soll sich der ehrliche Käufer denn vorkommen, wenn er sich zahlend und wissend einer solchen Gängelung unterzieht, während Nutzer der illegalen Version von all diesen Einschränkungen befreit sind.
Dementsprechend dauerte es auch nicht lange, bis Tom.Clancys.Splinter.Cell.Conviction-SKIDROW erschien. Diesesmal schien SKIDROW wirklich einen Crack geschrieben zu haben. Gleichzeitig gab SKIDROW auch seine Meinung zum Kampf in der Szene ab. Ubisoft hingegen erlebte eine weitere Schlappe. Drei Topspiele waren nun geknackt. Der einzige Trost: Bei Splinter Cell: Conviction und Die Siedler 7 gibt es auch einen Multiplayer Modus. Wer schon lange in der Szene unterwegs ist, weiß, dass es eine Besonderheit ist, wenn man ein gecracktes Spiel ohne legale Seriennummer auch mal online spielen kann. Doch auch dieses Trostpflaster hielt nicht lange. Ein Tag später veröffentlichte SKIDROW das Release Tom.Clancys.Splinter.Cell.Conviction.Multiplayer.Crack-SKIDROW und crackte damit auch den Multiplayer-Modus.
Fazit
Meiner Meinung nach hat Ubisoft hier eindeutig versagt. Es geht sogar so weit, dass Ubisoft dem ehrlichen Käufer bewiesen hat, dass selbst der stärkste Kopierschutz knackbar ist. Und gleichzeitig beobachtet man, dass der Nutzer der illegalen Version nicht einmal etwas zahlt. Es bleibt wohl abzuwarten, wie sich das in der Zukunft entwickelt. Aber eins ist sicher: Ubisoft's Kopierschutz ist geknackt.
Übrigens: Razor1911 hat ein nettes Cracktro zu Ubisoft's DRM entworfen: