Rebell ohne Grund
Prinz Pi ist wieder da – weiterentwickelt, erwachsener
Selbst der Feuilleton schwärmt vom oft ironischen Rapper, der nicht selten gesellschaftliche Trends durch den Dreck zieht. Dies allerdings von Album zu Album stilsicherer. Viele Fans der ersten Stunde sind sicherlich enttäuscht vom neuen Stil des Berliners …
Allerdings gibt es viele Gründe, weshalb sich das Anhören lohnt. So schafft Pi mit dem Track „Drei Kreuze für Deutschland“ ein heftiges Statement gegen den Afghanistan-Krieg – ein Thema, welches bisher in der deutschen Musikszene weitestgehend gemieden wurde: „Die Mutter steht vorm Admiral, guckt auf die Orden — So viele bunte Stecker kriegt man für’s Morden“.
Das Album ist aber mehr als die für viele abgedroschen wirkende Sozialkritik. Durch ein wahres Erzähltalent schafft es der Rapper, der sich selbst als einzigen MC mit Fan-Club in Harvard bezeichnet, sich fernab von Prollgehabe und Porno-Rap zu etablieren. Kann man nur hoffen, dass er jetzt endlich die Anerkennung und Stellung erhält, die er verdient hat. Sein erfolgreichstes Album in den Charts ist „Rebell ohne Grund“ bereits …
Musikalisch ist das Album, zugegebenermaßen, nicht die ganz große Kunst. Aber die Texte sollten da für etliches entschädigen. Als kleines Extra sind auch Tracks von/mit u.a. Frauenarzt oder Timi Hendrix drauf.
Fazit: Reinhören lohnt sich!