Google+ startet offene Betaphase
Lange wurde Google+ erwartet – jetzt ist es da.
Alles, was man braucht, ist ein Google-Account. Einen solchen Account haben eh schon viele, sei es für Google-Mail, Google-Docs oder nur um iGoogle nutzen zu können. Kurz die AGB bestätigen, schon kann es los gehen.
Begrüßt wird man von einer sehr übersichtlichen, aber auch recht leeren Seite. Es sieht alles aufgeräumt aus. Da man noch keine Freunde hat, muss man erst mal seine Freunde suchen. Für die unter euch, die bereits Google Latitude oder Google Mail nutzen, ist dies aber sehr einfach, da Google uns die meisten Freunde direkt vorschlägt. Nach gerade einmal 10 Minuten ist man bereit, sich anderen mitzuteilen.
Wenn wir dies mit Facebook vergleichen, fällt uns direkt auf, dass es hier viel einfacher ist. Vor allem aber fällt auf, dass man Personen in seine Kreise ziehen kann, die gar nicht bei Google+ sind. Diese Personen erhalten dann immer Mails, wenn man etwas mit Ihnen geteilt hat. So kann man theoretisch eine Einladung an alle Freunde senden und die, die nicht in Google+ sind, bekommen einfach eine Mail. Ob das wiederum jeder möchte, ist eine andere Sache.
Nachdem wir unsere Kreise erstellt haben, wollten wir unseren ersten Beitrag schreiben. Auch hier ist ein drastischer Unterschied zu Facebook aufgefallen. Ich muss mich entscheiden, welcher Kreis den Beitrag sehen kann.
Am Anfang war kein Kreis ausgewählt und ich wurde zu einer Entscheidung gezwungen und ja, man kann Beiträge auch mit einzelnen Personen teilen. Auch hier gilt wieder: Wenn die angegebene Mail Adresse nicht bei Google+ ist, dann sendet Google einfach eine Mail an die Person. Um da noch einen drauf zu setzen, gibt es gleich direkt eine Einladung zu Google+ gratis dazu. Dies ist zur Zeit leider auch die einzige Möglichkeit, andere zu Google+ einzuladen. Man kann aber davon ausgehen, dass es bald auch andere Wege geben wird, da es so schon recht umständlich ist.
Da es sich bei Google+ um ein Social Network handelt, kann man hier natürlich auch chatten, ähnlich wie bei Facebook. Aber auch hier geht Google+ einen Schritt weiter. Einen ganz normalen, textbasierten Chat kann man durch nur einen Klick in einen Videochat umwandeln und kann sich so den Umweg über Skype sparen. Diese Funktion kennt Facebook zwar nicht und es ist auch einen schöne Sache, aber das war es auch schon.
Der echte Clou ist Google Hangout. Mit Google Hangout geht Google+ noch einen Schritt weiter. Was mit Skype mittlerweile kostenpflichtig ist, kann man bei Google+ kostenlos mit seinen Freunden im Browser machen: Videokonferenzen! Wie alles in Google+ ist auch Google Hangout übersichtlich und leicht zu bedienen: Einfach Hangout starten, Kreise oder Personen, mit denen man reden will angeben und los gehts.
Nachdem man seine Frisur geprüft und die gewünschten Freunde ausgewählt hat, kann man in Ruhe zusammen rumhängen. Wir haben es mit bis zu sechs Teilnehmern gleichzeitig getestet. Das macht nicht nur sehr viel Spaß, es kann auch sehr sinnvoll oder gar produktiv sein.
Richtig Spaß macht es aber erst, wenn man die Funktion Youtube entdeckt. Jeder kennt Youtube und die meisten lieben es. In Hangout kann man seinen Mitstreitern mit nur einem Klick ein beliebiges Video zeigen. Im großen Fenster wird dann bei jedem Teilnehmer das ausgewählte Video angezeigt. Wenn einer der Teilnehmer vorspult oder ein anderes Video anmacht, dann wird dieses bei jedem gezeigt. So kann man zusammen rumhängen und dabei lustige Youtube-Videos sehen.
So viel Neues wie Google+ bringt, so viel fehlt zur Zeit leider noch. Es gibt noch keine Apps, keine Veranstaltungen und auch sonst hakt es hier und da immer mal wieder. Jedoch handelt es sich auch erst um eine Beta und wir werden sehen, was Google sich sonst noch so alles einfallen lässt. Im aktuellen Stadium ist es zwar nett, aber es ist noch kein Facebook. Dafür fehlen einfach noch zu viele Funktionen, jedoch ist Google+ ein sehr guter Ansatz. Viele Funktionen wurden deutlich übersichtlicher und intuitiver gelöst, so dass Google+ durchaus das Potenzial hat, Facebook ernsthaft Konkurrenz zu machen.