Argo
Ein gelungenes Geiseldrama?
Nachdem der Schah Mohamed Reza Pahlavi (sowas wie ein König) durch den Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Chomeini (weshalb die Iranische Armee heute noch Revolutionsgarde heißt) gestürzt wurde und der alte König in den USA behandelt wurde, schürte der neue Herrscher Chomeini den Hass gegen die USA. Die Tumulte entluden sich in der Erstürmung der amerikanischen Botschaft in Teheran. Dabei wurden 50 Geiseln genommen, allerdings konnten sechs davon in die kanadische Botschaft fliehen. Nun war die Stimmung in dem Gottesstaat nun nicht gerade so, als ob die Amerikaner einfach so ausreisen könnten.
Das ruft die CIA auf den Plan. Agent Tony Mendez (Ben Affleck) entwirft das Vorhaben, einen Film namens Argo zu drehen. Dafür würden im Iran Drehorte gesucht. Und genau das sollen die sechs Botschafter mit der Unterstützung von zwei Hollywood-Größen sowie Mendez persönlich auch im Iran getan haben und so mit gefälschten Dokumenten wieder aus dem Land herauskommen.
Das läuft naturgemäß nicht ganz glatt.
Obwohl dem Film eine wahre Story zu Grunde liegt, ist Argo natürlich keine 1:1 Umsetzung der Grundlage. Regisseur und Schauspieler Ben Affleck baut eine ganze Reihe dramaturgischer Elemente ein, die den Film spannender machen.
Der Plot hört sich sehr interessant an und wenn man nicht wüsste, dass das wirklich so geschehen sein soll, würde man es wohl für aberwitzig halten. Er ist dabei extrem dramatisch und gerade gegen Ende spitzt sich die Situation gut zu.
Zur Umsetzung der Handlung tragen die Schauspieler natürlich auch eine ganze Menge bei, allen voran Ben Affleck. Dieser steht als CIA-Agent Mendez im Mittelpunkt der Handlung. Er ist ein kühler Stratege, der aber auch gerne zum Alkohol greift. Überzeugen können auch die zwei mitgereisten Hollywood-Repräsentanten John Chambers (John Goodman) sowie Lester Siegel (Alan Arkin). Und schließlich gibt es noch Bryan Cranston als Mendez' Chef, der auch sehr gut spielt.
Die Geiseln an sich stehen unerwarteter Weise gar nicht im Vordergrund, dem entsprechend können sich hier die Schauspieler auch weniger präsentieren.
Die Atmosphäre des Films wird durch den Kameramann Rodrigo Prieto, der schon Filme wie Wasser für die Elefanten drehte, unterstützt. Er fängt die geladene Stimmung sehr gut ein, zeigt aber auch die Angst der US-Amerikaner.
Argo ist ein Film, der gekonnt die historische Vorlage adaptiert und die Gefühle gut darstellt. Zeitweise ist der Streifen auch durchaus komisch. Die Schauspieler sowie die Kamera-Arbeit können überzeugen. Was man allerdings nicht vergessen darf, ist, dass die Argo zu Grunde liegende Geschichte eine sehr amerikanische ist und so der Film auch sehr davon geprägt ist. Das dürfte zumindest manchen - gerade außerhalb der USA - sauer aufstoßen, sodass sie keinen Spaß an dem Film haben werden.
Wie schaut es bei euch aus? Wird Argo angeschaut oder ist das für euch ein weiterer US-Propaganda-Film?
Material: filmstarts.de | moviejones.de
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