End of Watch
Sehenswertes Actionkino?
Ich hatte das Vergnügen, mir End of Watch sowohl als US-BD anzusehen, als auch im lokalen Filmvorführhaus als Sneak-Preview. Zu den Unterschieden in beiden Versionen komme ich später.
Wir hauen gleich mal mit dem - meiner Meinung nach - wichtigsten Element dieses Films rein: Der Story.
Wir haben also zwei Polizisten. Der eine ist Brian Taylor (Jake Gyllenhaal), der andere Mike Zavala (Michael Pena). Diese beiden sind die besten Kumpels seit der Polizeischule und das merkt man auch. Sie albern miteinander herum, beleidigen sich freundschaftlich die ganze Zeit und strahlen eine richtig gute Atmosphäre aus.
Diese beiden Cops sind ganz normale 0815-Straßenbullen, fahren Streife, reagieren auf Funksprüche. Sie haben Probleme mit dem Captain und Mit-Cops etc.. Und daraus besteht auch ein Hauptteil des Films: Aus ganz normaler Polizeiarbeit. Doch irgendwann stoßen die beiden auf ein Kartell und das möchte ihnen dann an die Dienstmarke...
Selten täuscht ein Trailer so sehr über den Inhalt des Films wie hier. Denn der wirkliche Hauptteil des Films ist die normale Polizeiarbeit. Klar, ganz normal ist sie auch hier nicht, aber keineswegs ein ständiges Geballer wie in Trailern. Man lernt viel eher die beiden Hauptcharaktere kennen und sieht, wie sie sich entwickeln. Wie ihr Umfeld sich verändert. Man lernt die beiden schätzen, dafür, was sie tun - ganz ohne US-Hoooooooorah und Super-Ultra-Marines. Man sieht, dass sie ganz coole Säue sind, aber eigentlich nur ihren Job machen und abends sicher nach Hause zu ihren Lieben wollen.
Umso härter trifft einen als Zuschauer dann die Tatsache, dass diese Kartell-Gangster den beiden ans Leder wollen. Und das macht die Story wirklich überragend. Es wird erst eine echte Beziehung zu den beiden aufgebaut, auf Basis derer man dann mit den beiden "Helden" leidet - oder sich eben freut.
Auch löst der Film nicht alles auf und das macht ihn noch besser.
Für mich persönlich war der Plot auch nach langer Zeit wieder einer, der mich emotional berührt hat und nicht einfach nur da war, wie bei vielen anderen Action-Filmen.
Schauspieler technisch ist auch (fast) alles im Lot. Jake Gyllenhaal als auch Michael Pena liefern echt eine wunderbare Leistung. Die Chemie stimmt einfach, man nimmt ihnen ihre Freundschaft perfekt ab. Ein wenig störend fand ich Anna Kendrick als Brians Freundin. Die Gangster sind leider nur Stangenware und damit austauschbar, stört allerdings auch wenig, da der Fokus auf den beiden Jungs liegt.
Ein "Feature", das manchem sauer aufstoßen könnte, ist die allseits geliebte Shaky-Cam. Denn irgendwie muss Brian ein Filmprojekt machen und dreht deshalb ständig mit einer Handkamera, was wir dann sehen. Das machen aber auch die Bösen und andere etc., also eine wirklich sinnvolle Erklärung dafür gibt es nicht. Mich hingegen hat es nicht gestört, dass das Feature verwendet wurde, die Erklärung ist halt ein wenig schwach.
Viel mehr kann - und darf - man nicht zu diesem Film sagen. Es ist ein wirklich gelungenes Werk, das sich ganz auf die Schicksale von zwei Cops konzentriert, die eigentlich nur ihre tägliche Arbeit machen wollten. End of Watch ist berührend und emotional, aber auch gespickt mit guter - und dank Handkamera - auch durchaus rasanter Action. Mich hat der Film vollends überzeugt und ich kann jedem nur empfehlen, ihn sich anzusehen.
Bleibt die Frage: Deutsch oder Englisch? Grundsätzlich gilt ja das Motto, immer Englisch zu nehmen, falls es möglich ist. Dieser Film ist keine Ausnahme. Zumal sehr oft geflucht wird (gerade auf Gangster-Seite ist jedes zweite Wort "Fuck") und sich das auf Deutsch eher suboptimal anhört.
Wie ist eure Meinung von End of Watch? Habt ihr ihn schon gesehen? Und seid ihr genauso überzeugt wie ich? Schreibt es in die Kommentare.
End of Watch kommt am 20. Dezember in die deutschen Kinos.
