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Ultraviolet - Angriff auf die Piraterie
Hat Hollywood aus den letzen Pannen gelernt?

(Image)Verteufeln kann Hollywood uns gut, dann aber Alternativen liefern - da hapert es im Moment noch.
Seit Dezember ist auch bei uns mit Ultraviolet endlich ein erster Versuch gestartet worden, durch ein digitales Angebot die illegalen Portale auslaufen zu lassen - ähnlich wie bei Spotify.

Allgemein
In der Theorie klingt das Ganze auch vielversprechend: Blu-Ray kaufen, Code eingeben und dann den Film auf dem Notebook, dem Handy oder dem Tablet als Stream oder via Download anschauen. Und dies sogar offline und in HD.
Gemeinsam mit den digitalen UV-Stores wäre es (iTunes mal außen vor gelassen) erstmalig möglich, auch in Österreich und der Schweiz Filme zu kaufen.
Doch bereits bei den Stores fängt es an zu hapern. Denn diese sind derzeit nur in Amerika online, auf Anfrage heißt es nur, dass es bald auch möglich sei, auch aus Deutschland im Shop einzukaufen.

Ich dachte, wenn Hollywood schon mal etwas Neues probiert, dann will ich es doch gleich mal testen und bestellte mir The World's End und House of Cards - Die erste Staffel, um sowohl Flixster (Warner, Universal und Fox) als auch Sony Ultraviolet (Sony) zu testen. Wer sich überlegt hatte, die Herren hätten sich auf ein Portal für das Format Ultraviolet einigen können, hat leider falsch gedacht. Obwohl, es gibt schon eine Ultraviolet Seite, diese ist jedoch nur vorhanden um sich zu registrieren - zusätzlich zur Angebotsseite, dazu aber später mehr. Da The World's End zuerst eingetroffen ist, werde ich erst einmal diesen testen und damit auch die Plattform Flixster. Nach dem Blog-Beitrag zum Angebot von Sony werde ich anschließend ein Gesamtfazit ziehen.

Anmeldung
Als das Paket endlich da war, wurde es schnell aufgerissen und die Blu-Ray zu The World's End kam zum Vorschein. Also gleich mal das billige Papier abreißen, welches die Blu-Ray umhüllte sowie den UV-Code beinhaltete und gleich auf die Seite von Flixster gesurft.
Dort zeigt sich eine hübsch aufgeräumte Seite, die offenbar ohne Java oder Flash auskam - für den Anfang.
Hier durfte man dann nach der Eingabe seines Codes und einigem Weiterklicken sich auf zwei Seiten registrieren. Flixster, wo ein Login über Facebook möglich war und auf der UltraViolet-Seite selber. Nach dem Verknüpfen dieser beiden Seiten und einigen Bestätigungen (wofür man JavaScript aktiviert haben muss) sieht man endlich die Bibliothek von Flixster mit allen bereits gekauften Filmen. Die Navigation geht hier erstaunlich einfach vonstatten. Durch einen Klick auf den Film kann man bereits auswählen, ob man ihn streamen oder downloaden möchte, auch Direktlinks zu der Android und iOS App (andere Plattformen werden nicht unterstützt) werden angezeigt.

Mit dem Notebook
Stream
Der Stream basiert auf Flash und ist technisch genau gleich wie die allzu beliebten Streamhoster auf den gängigen Seiten. Er funktioniert also auf allen bekannten Plattformen. Und das mit all seinen Vor- und Nachteilen. Das einzige Positive ist, dass man im Film jederzeit zu jeder Position springen kann, ein kurzes Neuladen inklusive. Es gibt aber keine Möglichkeit, das Video- oder Audioformat zu ändern oder einzusehen. Auch HD ist nicht möglich, die Qualität von Audio und Video ist auf dem Niveau eines XviD-Releases.
Leider lädt die Seite trotz technischer Einfachheit nicht immer und das Laden des Streams ist Glückssache. Beendet man den Browser, darf man sich erneut einloggen auf der Flixster-Seite - nicht sehr optimal.
Noch etwas Positives zum Schluss: Die Stream-Seite ist aufgeräumt und hat neben dem Stream selber und der Navigationsleiste keine weiteren störenden Elemente.

Download
Kommen wir zum hässlichen Teil, der theoretisch sehr viel Potenzial bietet. Qualität, Codec, Sprache und Extras auswählen und Download der .mkv oder .mp4 Datei und diese Seite würde nach zwei Wochen nicht einmal mehr die Hälfte der aktuellen Besucher haben. Leider ist es noch nicht so weit - Hollywood hat es leider immer noch nicht begriffen und schickt eine eigens entwickelte Applikation, die über Adobe AIR läuft, ins Rennen. Fraglich ist aber, ob ihr diese Anwendung je zu Gesicht bekommt, klickt ihr nämlich in der Bibliothek auf Download und wählt im folgenden Fenster Download aus (anstatt Öffnen) startet nichts und ihr habt eine nutzlose .air Datei.
Die Anwendung lässt sich nachher wie eine native App starten. Hier dann die nächste Überraschung: Euch wird wieder die Browser-Seite präsentiert, wo ihr euch erneut einloggen dürft. Die Navigation ist aber langsamer als mit dem Browser. Hier könnt ihr jetzt endlich die rund 1,66 GB große Datei herunterladen - nein keine .mp4, sondern irgendwas in den Cache. Soweit so gut. Diese Datei ist aber leider nicht hier, um angesehen zu werden, sie belegt nur eure Festplatte. Sprich: Ich konnte den Film leider nicht schauen.

Mobile Geräte
Android
Ich verwende ein HTC One mit Android 4.4.2 und ohne Root. Nach der Installation der Flixster-App konnte ich mich auch einloggen und den Download starten. Die Datei ist 0,66 GB groß, leider will auch diese sich nicht abspielen lassen. Auch der Stream ging leider nicht. Mein HTC ist daran aber nicht schuld, Bewertungen im App Store deuten darauf hin, dass es bei den einen geht und bei den anderen nicht (obwohl Letztere überwiegen). Sollte es dann bei euch endlich mal funktionieren, müsst ihr keinen Freudentanz ausführen - bereits beim nächsten Film kann es wieder nicht funktionieren, melden einige User.

iOS-Geräte
Der zweite Test machte ich mit einem iPhone 5s und iOS 7.x.x. Die App ist von der Navigation gleich aufgebaut wie das Android-Pendant. Und hier funktioniert auch alles. Sowohl Stream als auch Download.

Allgemein lässt sich noch vermerken, dass es möglich ist, mit demselben Account auf mehreren Plattformen gleichzeitig aktiv zu sein und auch die Downloads sind zur selben Zeit möglich.

Mobile Seite
Meine letzte Hoffnung war nun noch die mobile Seite, vielleicht könnte ich hier den Stream auf dem Handy anschauen. Die Seite selbst ist auch für mobile Endgeräte optimiert. Bis zu Bibliothek kommt man auch, die Links für die Streams und den Download leiten aber auf die App weiter.

Fazit:
Ich hab nicht viel erwartet, nicht einmal eine Alternative zur Scene. Mir hätte gereicht, wenn ich die Filme auf dem Handy und dem Notebook anschauen könnte, doch selbst das schafft das Angebot nicht. Ich kann aus diesem Grund für diesen wahnwitzigen, halbherzigen und technisch katastrophalen Versuch uns von Ihnen zu überzeugen in keinster Weise eine Empfehlung aussprechen. Aber vielleicht ist das Licht da vorne, das Licht am Horizont, denn bald werde ich euch das Sony Angebot vorstellen und vielleicht überzeugt das mehr - schwer wäre es nicht.

jm3
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jm3
3. Mai 2014, 11:51 Uhr
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