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Gamescom 2014
Volle Hallen, fette, picklige Nerds und Youtube

(Image)Unter dem Motto: "Spielend neue Welten entdecken" ging am vergangenen Sonntag Europas größte Messe für Computerspiele, die Gamescom 2014 in Köln zu Ende. Zum sechsten mal schloss sie damit ihre Pforten. Zum ersten Mal in der Geschichte mussten die Veranstalter jedoch einen Besucherrückgang verzeichnen.


Im folgenden Blog werde ich meine persönlichen Eindrücke der Gamescom 2014 schildern. Ich werde dabei auf sämtlichen positiven und negativen Ereignisse eingehen und einige Tipps für zukünftige Besucher geben. Es werden keine Berichte über die von mir angespielten Computerspiele zu finden sein, da es teils schwer ist, sich eine Meinung nach 15 Minuten spielen zu machen.



Der Einlass, die Engstellen und die Massen

Donnerstag, halb 10 in Deutschland. Lange Schlangen, provisorische Engstellen und tausende Menschen wollen nur eins, auf die Gamescom. Seit den vollen Hallen 2011 haben sich die Organisatoren wirklich Gedanken gemacht, wie man den Ansturm bereits früh morgens beherrschen kann. Dauerkarten wurden abgeschafft und es gab nur noch Tagestickets. Besucher, die ihre Tickets im Vorverkauf erwarben durften über die Halle 11 die Messe betreten, die mit Gutscheinen über den Eingang Süd.

Wer bereits morgens, so wie ich zu den ersten gehören wollte, der bekam neben der Halle 11 eine Warteschlange aus tausenden von Leute zu sehen. Denn die Veranstalter zäunten den Platz neben der Halle ein um dort die Besuchermassen zu sammeln, was auch recht gut funktionierte. Damit man den Ansturm etwas kontrollieren konnte, wurden Engstellen eingebaut. Dieses Konzept wurde über die 4 Tage täglich etwas verändert, so dass glücklicherweise von donnerstags eine provisorische Engstelle am nächsten Tag nicht mehr vorhanden war. In der Halle angekommen bot es mir ein ähnliches Bild. Man ließ die Leute nur Phasenweise rein um nicht die Kontrolle zu verlieren und damit das Chaos ausbleibt, was auch das Gedrängel an den Treppen vorbeugte. Jedoch war nicht zu vermeiden, dass einige bereits morgens von anderen den Ellbogen in den Rippen spürten.

Warten, warten, warten

Wer schon mal die Messe besucht hat, der weiß so ziemlich, das gerade vor den Tripple A-Titeln wie ein Call of Duty Advanced Warfare, Battlefield Hardline oder ein Far Cry 4 lange Warten angesagt war. Am frühen Donnerstagmorgen waren die Warteschlangen noch Verhältnismäßig klein, bei einem Destiny mal gerade 45 Minuten Wartezeit ausmachte. Später am Tag wuchs die Schlange um das doppelte. Wer so verrückt war und sich The Witcher 3 oder Call of Duty Advanced Warfare antat, der musste mindestens 4 Stunden Wartezeit in Kauf nehmen. Bei Spielen wie Pro Evolution Soccer 2015 oder Forza Horizon 2 betrug das Warten hingegen nur 15 Minuten.

Wer sich natürlich jetzt die Frage stellt: "Und was ist mit den F2P Titeln à la League of Legends?" Die waren auch vertreten, aber selbst am Stand von denen war ich nicht, da auch schon früh morgens der Andrang zu groß war. Aber für all diejenigen, die es interessiert. Riot Games hatte die halbe Halle 8 in Beschlag genommen und hatte eine enorme Bühnenshow veranstaltet.

Gewinnspiele und Social Media

Wer zwischendurch mal Zeit hatte, der hatte die Gelegenheit bei 2K, Nvidia und viele mehr mal vorbeizuschauen. Diese haben fast stündlich ihren Kram unter die Leute gebracht. Während es sich bei 2K um T-Shirts, Poster, FastPass (VIP) Zugänge oder Sticker handelte, waren es hingegen bei Nvidia ihre eigene Produkte, die sie untern Mann bzw. Frau bringen wollten. Nicht selten sind Grafikkarten verteilt worden. Ganz gut dabei war man auch bei Caseking. Die haben Gehäuse und Kleinkram wie SATA-Kabel die Menge verlost bzw. geworfen. Dann ist da noch generell die Sache mit den Gewinnspielen. Für viele brauchte man Facebook, was für einer wie mich ein NoGo ist. Aber da wir in der heutigen Zeit mit Social Media leben müssen, hieß es dann wohl: „Tja Pech gehabt.“ Auch für andere Dinge brauchte man ein Facebook Account. So verteilte EA bei Hardline nur dann ein Poster, wenn man sich bei Facebook einloggte und sich fotografieren ließ.

Die Dominanz einer Konsole

Wenn wir noch bei Spielen sind, dann kommen wir doch direkt zur Dominanz einer Konsole. Jedes Top-Spiel, welches ich angespielt habe, konnte man entweder auf dem PC oder auf der Playstation 4 anspielen. Bei EA und Battlefield Hardline war es so, das man aussuchen konnte, links die Station für PC und rechts für die PS4. Selbstverständlich war die Xbox One auch präsent, aber nicht bei den Spielen, wo man es vielleicht erwartet hätte. Für die Fans der Microsoft Konsole bot man in der ESL Arena ein paar Spiele an, darunter Evolve. Natürlich war auch die Wii U vertreten mit dem aktuellen Mario Kart 8 und Super Smash Bros. for WiiU.

PietSmiet, Gronkh und Co.

Dann wäre noch die Sache mit den Youtubern. Für die einen sind es Personen, die auf ihre teils humoristische Art Computerspiele spielen, für andere sind es Götter. Youtuber werden wie Boybands gefeiert, verehrt und jeder möchte ihnen am nacheifern. Ich schaue auch gerne Let’s Plays, aber kann diesen Hype nicht ganz nachvollziehen. „Vielleicht bin ich auch einfach zu alt für diesen Scheiß“. Die „Let’s Play meets Gamescom“ Bühne war schon morgens belagert und immer als ich da vorbei kam, standen mehr Leute herum. Um den ganzen Hype versucht zu verstehen, hatte ich mich am Sonntag selber mal angestellt, nicht direkt schon um 9:00 Uhr als die Messe öffnete, sondern etwas später und dann bis zum Nachmittag. Ich selber konnte es mir nicht erklären, da werden 25 jährige Frauen wieder zum kreischendem Fangirls und Jungs wollen so sein wie ihr Idol.

E-Sports, Cosplay und das Gamescom Festival

In Halle 9 fanden immer mal wieder diverse E-Sports Events der ESL statt. Im Rahmen der ESL One Cologne fand ein Counter Strike Global Offensive Turnier statt, welches die Ninjas im Pyjamas, ein Team aus Schweden für sich entscheiden konnten. Der erst platzierte ging mit $ 100.000 nach Hause.
Immer mal wieder auffällig waren natürlich die Cosplayer. Auch dieses Jahr haben sich die Menschen, die für ihre Kostüme wieder mal Schweiß und Blut vergossen haben teils wirklich atemberaubende Kostüme gemacht. Mir ist einer aufgefallen, der die Warmachine aus Iron Man nachgebaut hat, dieser hat auch zugleich den Cosplay Award der Messe gewonnen.
Freitags - Sonntags fand in der Kölner City das Gamescom Festival statt. Aufgetreten sind dort Acts wie Weekend, Rockstah oder auch Prinz PI. Aber auch Super RTL war mit ihrer Toggo Tour vor Ort.

Klischees

Schon im Vorfeld kam mir oft zu Ohren, das zur Gamescom nur fette, picklige Nerds gehen, die keine Freunde im echten Leben haben. Teilweise muss man dem Klischee zustimmen, aber es gehen eigentlich Personen aus jeder Schicht und Geschlecht dahin. Es gibt mittlerweile viele Frauen die selber gerne zocken und für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Tipps für die nächste Gamescom

Nehmt euch Essen und Trinken mit, denn man zahlt für einen halben Liter Sprudel gerne mal 3,00 € und für eine halbe Pizza 7,00 €.
Egal wie kalt es draußen sein mag, zieht sommerliche Kleidung an und gutes Schuhwerk, denn ihr werdet die meiste Zeit entweder Stehen oder Gehen und schwitzen.
Für euch da draußen, die mehr als 1 Tag in Köln verbringen wollen, bucht schon weit im voraus ein Hotel oder Jugendherberge.

Ein persönliches Resümee

Ob ich das nächste Jahr noch mal anwesend sein werde, ich weiß es noch nicht. Einerseits war es eine gute Erfahrung, mal 4 Tage Gamescom mitzumachen, aber auf der anderen Seite muss ich sagen, dass es mir nicht viel gebracht hat, die Spiele vorab anzuzocken. Wer natürlich gerne Schlüsselbänder etc. sammelt, der sollte mindestens 1 Tag auf der Messe präsent sein.

Zum Abschluss noch die offiziellen Zahlen.

JahrBesucherFachbesucherFestivalAusstellerqm²
2013340.00029.000120.000635140.000
2014335.00031.500130.000700140.000

Wie hat euch der Artikel gefallen? Schreibt es in die Kommentare, gebt einen Daumen nach oben, verbreitet diesen Blog auf Twitter, Facebook und Google Plus mit dem Hashtag #GC2014xREL. Für alle, die mich nicht gesehen haben, ich stand neben Kollegah auf der Bühne bei EA und hab den xREL Banner hochgehalten.

NikoBellic
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NikoBellic
23. Aug. 2014, 12:00 Uhr
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