Schöner Artikel, super geschrieben und alles sehr verständlich erklärt.
Zum Thema direkt, kann und will ich mich nicht äußern, da ich noch nicht genug Zusatzwissen hab, damit ich mir eine klare Meinung bilden kann. Aber viel interessanter könnte sich die Situation in den USA entwickeln.
Gut geschrieben, viele Infos. Allerdings fehlt hier:
Die USA hat bis jetzt auch noch eine dreifach AAA Bewertung, die nach Anschein vieler Kritiker nur zusammen kommt, weil die Ratingagenturen "leicht" patriotisch eingestimmt sind. Anfang August entscheidet sich alles für die USA, wenn die Schuldengrenze erreicht ist und die Vereinigten Staaten unfähig sind, ihre Gläubiger zu bezahlen.
... eindeutig der Konjunktiv. Noch kann es abgewendet werden, das ist nicht sicher das sie zahlungsunfähig werden (das relativierst du ja auch kurz darauf etwas. "Alles entscheidet sich für die USA" nach dem Teil das die Ratingagenturen patriotisch sind kann man auch leicht falsch verstehen von der Formulierung her ("alle halten zur USA"))
Inhaltlich zeigt genau der Absatz aber auch ein Problem: Die Fehlende Objektivität der Agenturen. Meiner Meinung nach werten die andere Länder (außer der USA) viel schneller ab, als die USA selbst. Natürlich ist ein "Downgrade" der USA für die Weltwirtschaft viel schlimmer als das für kleinere Staaten wie Portugal oder Griechenland. Aber ein Weg, um da objektiver zu wirken wäre z.B. die EU-Länder nicht gleich auf Ramschstatus zu setzen, sondern (wie es wohl bei der USA gemacht wird) dass etwas "sachter" anzugehen damit die Länder überhaupt eine Chance haben sich zu erholen.
Ein anderes Problem zeigt sich meiner Meinung nach hier:
dass jedes Unternehmen, das an den Kapitalmarkt will, sich davor von zwei der drei großen Agenturen, Standard&Poor's, Moody's und FitchRatings, bewerten lassen muss.
Erst diese Vorgabe konnte die Ratingagenturen so stark machen. Damit gab es im Prinzip nur noch 3 große Institutionen, aber kaum Kontrolle über deren Vergaberegeln. Bei aller Wirtschaftsliberalität hin und her: Wenn die US-Börsenaufsicht den 3 großen Agenturen einen "Vorteil" einräumt, in dem sie von zweien immer ein Rating verlangt (was ja effektiv kleinere Ratingagenturen ausbootet und so den eigentlichen freien konkurriernden Markt kaputtmacht), sollte sie auch für klare Richtlinien bei der Vergabe und eine Einhaltung von diesen Richtlinien sorgen, sodass alle gleich bewertet werden - und diese Bewertung für jeden außenstehenden transparent nachzuvollziehen ist.
Jetzt holen sich in der EU ja Länder mit hohem Rating das Geld am Markt und "leihen" es an Griechenland weiter. Somit wird die Macht der Ratingagenturen einfach umgangen. Das finde ich in so einer Krise ein guter Weg. Sparprogramme brauchen Zeit bis sie umgesetzt sind und wirken, und Staaten wie Griechenland brauchen in dieser Zeit trotzdem Geld. Mit einem schlechten Rating wird das verhindert bzw erschwert. So kann man aushelfen, bis das Land wieder auf eigenen Beinen steht...
Ratingagenturen gehören Privatpersonen/Privatgruppen.
Und ein weiteres Problem ist die Transparenz
Beispiel:
Ein großer Mitbesitzer einer Ratingagentur
hat im Jahr 2009 Urlaub in Griechenland gemacht.
Aber der Urlaub war keine Erholung,
weil er sich von einer griechischen Prostituierten Triper eingefangen hat.
Zurückgekommen in der US-Heimat sagt er sich:
"Die scheiß Griechen werden mir das büssen"
und jedesmal wenn eine Schlechte Nachricht über die grieschische Wirtschaft erscheint, nutzt das die Ratingagentur um Griechenland abzustufen.
Ihr solltet euch mal angucken welche Länder auch ein Rating von CCC haben,
da sind Länder dabei die haben noch nicht mal Straßen oder sauberes Trinkwasser.....
Ich bin hier etwas anderer Meinung. Ich glaube, dass die Rating Agenturen einfach die Wahrheit aussprechen, welche nicht immer sehr schön für einzelne Staaten ist. Ich glaube der Artikel: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,772761,00.html
erklärt 1:1 meine Meinung
wenn das alles stimmt und die sich ja solche mühe geben dann erkläre mir mal bitte wieso das land mit den größten schulden und kaum funktionierender wirtschaft von den rating-agenturen immer und immer wieder ein AAA bekommt??
Da könnte man fast sagen, die hätten sich ihr eigenes Grab geschaufelt. .
Im Grunde finde ich die Rating auch gut, immerhin geben sie die Anlegern ein wenig Sicherheit.
Das seh ich auch im Berufsleben. Ich arbeite bei einer Leasinggesellschaft und wir prüfen auch die Bonität jedes Kunden sonst sitzen wir morgen alle auf der Straße.
Das Gleichgewicht zwischen Materialwert/Wirtschaftsleistung und Umlauf an Geldwerten weltweit ist vollkommen aus dem Ruder gelaufen.
Wenn innerhalb einer Sekunde Geld/Aktien & Co millionenfach um die Erde verkauft werden und dabei zig Zwischenhändler Gewinn machen konnten, jedoch keinerlei Wirtschaftsleistung dem gegenüber steht, wird sich an der Situation auf dem Globus nichts ändern.
Griechenland hätte beim ersten Bekanntwerden der Situation, zumindest zeitweise, aus dem Euro entlassen werden müssen. Jetzt wurden Milliarden in den griechischen Staat gepumpt und das Geld wird nie wieder zurückkommen, sollte sich die Situation weiter verschlechtern.
Wir pumpen Geld in einen toten Staat, ohne Gegenwert. Wir retten einen maroden Staat, der weiterhin nicht in der Lage ist, seine Steuern einzutreiben.
Wohin soll das am Ende führen.
In Afrika starben sekündlich Kinder und Menschen und hier wird über Milliarden in der EU Runde entschieden, transferiert, neu aufgelegt, aus dem nichts tauchen Milliarden auf, aber 1 Sack essen nach Somalia zu liefern, verursacht unüberbrückbare Hürden... welch schrecklich grausame Welt.
Der Artikel war sehr anschaulich und gut beschrieben, weiter so...
Firestar schrieb: In Afrika starben sekündlich Kinder und Menschen und hier wird über Milliarden in der EU Runde entschieden, transferiert, neu aufgelegt, aus dem nichts tauchen Milliarden auf, aber 1 Sack essen nach Somalia zu liefern, verursacht unüberbrückbare Hürden... welch schrecklich grausame Welt.
Grundsätzlich ein guter Beitrag von dir. Trotzdem reißt du mit dem oben zitierten Absatz wieder alles herunter. Genau dieses Gutmenschen-Denken bringt uns kein Stück weiter. Egal um welchen Kontext es geht, immer taucht irgendwann das Argument der sterbenden Afrika-Kinder auf.
Gunslinger schrieb: Grundsätzlich ein guter Beitrag von dir. Trotzdem reißt du mit dem oben zitierten Absatz wieder alles herunter. Genau dieses Gutmenschen-Denken bringt uns kein Stück weiter. Egal um welchen Kontext es geht, immer taucht irgendwann das Argument der sterbenden Afrika-Kinder auf.
Eine klare Verfehlung jeglicher Diskussionsbasis.
Verfehlung jeglicher Diskussionsbasis?
Lebt eine Diskussion nicht davon einmal einen anderen Blickwinkel einzuwerfen?
Wenn ich soetwas wie "dieses gutmenschen-denken bringt uns kein stück weiter" lese, dann kommt mir regelrecht die Galle hoch.
Manche Leute scheinen einfach nicht zu verstehen, dass mit Spendenaufrufen an die Bevölkerung für ein paar Millionen gekämpft werden muss, wenn es um Massen verhungernder Menschen geht, wo andererseits mehrere hundert Milliarden Schwere Rettungspakete aus dem nichts gestampft werden.
Die Perversion unseres ganzen Systems ist einfach nicht mehr zu überbieten.
tetrapack schrieb: Verfehlung jeglicher Diskussionsbasis?
Lebt eine Diskussion nicht davon einmal einen anderen Blickwinkel einzuwerfen?
Der von dir angesprochene Blickwinkel existiert seit Jahr und Tag und bringt nichts neues ein bzw. wird geradzu inflationär verwendet.
Egal ob ich über den Sinn einer Ketchup-Schlacht auf einem Kindergeburtstag, den Kauf eines A5 oder die Weltwirtschaft diskutiere. Immer und immer wieder kommt jemand mit den afrikanischen Kindern an und meint alle damit auf einen Schlag maßregeln zu können. Selbst bei Beileidsbekundungen zum aktuellen Amoklauf in Norwegen tauchen diese Statements auf ("In Afrika sterben aber jeden Tag Kinder!").
Hin und wieder weise ich dann auch mal auf diese unpassenden Vergleiche hin. Das es manchen nicht schmeckt, ist mir klar. Ändert allerdings nichts an dem eigentlichen Umstand. 2 mal bearbeitet, zuletzt 25. Juli 2011, 20:46 Uhr
Leider muss ich zustimmen, wenn es darum geht, dass dieses Argument oft unbedacht in vielerlei Diskussionen eingebracht wird. Dass der Vergleich mit dem Amoklauf in Norwegen hinkt steht selbstverständlich ebenso ausser Frage und bringt den fälschlichen Gebrauch auf den Punkt.
Wenn es allerdings um die Verteilung von Hilfsgeldern geht, und um die Bewertung von gesellschaftlichen Problemen, passt dieser Vergleich absolut. Vorallem unter Berücksichtigung der aktuellen Notlage.
Die Nahrung die den Leuten fehlt ist real. Kein irrationales, nur auf Papier existentes nichts, wie die horrenden Schulden vieler Länder.
Die Problematik, dass Wertschätzung und Schöpfung in großem Stil nur noch auf dieser abstrahierten und überzogen labilen Ebene der Aktienmärkte stattfinden, und die fälschliche Machtverschiebung hin zu Wirtschaft ist sher besorgniserregend.
Ja, ich weiss dass es diese Entwicklung nicht erst seit gestern gibt. Trotzalledem sollte man beachten, welche Giganten von Konzernen sich auf diese Art herauskristalisieren, und welchen essentiellen Einfluss eben diese früher oder später auf unser gesamtes System nehmen.
Danke das mal jemand versucht lediglich sachlich die Grundfunktionen zu klären und nicht seine subjektive Meinung in den Vordergrund stellt....
Dafür bleibt ja Platz in den Kommentaren...
Ich persönlich halte nicht viel von intransparenten privaten Raitingagenturen die alle in New York sitzen und international nicht nur Unternehmen sondern auch Staaten beurteilen. Da sind doch ganz klar Interessenkonflikte vorprogrammiert. Es hat sich zu viel Macht in diesen drei Argenturen angesammelt, die mit 90% den Raitingmarkt dominieren. Was das einhalten ihrer gutmütig angelegten Bewertungsstandarts angeht bin ich sehr skeptisch....
Wnige Tage vor den Diskussionen über den Rettungsschirm werden Griechenlands Staatsanleihen auf Ramsch runter gesetzt, hätte man da nicht noch die Entscheidung der EU abwarten können. Warum wird bei Griechenland so vorschnell heruntergesetzt, während USA tripple A hält, trotz akut drohendem Zahlungsausfall und direkter Verbindung zu China, die ¾ ihrer Devisen in Dollar halten und noch eine zu platzen drohende Immobilienblase aufweisen, auf die alle Hedgefonds wetten/setzen? Auch Irland wurde gesagt, ihr könntet in einem Jahr nochmal Probleme bekommen, deshalb gehen wir jetzt schon mal auf Ramschstatus runter, nichts anderes ist ihre Bonitätsnote für sie. Und was ist mit Großbritannien? Warum hat Großbritannien bei den miserablen Zahlen noch tripple A? Warum hat man damals bei Lehman Brothers, wo jeder wusste was auf uns zukommt, erst dann abgewertet als das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. …
Ich möchte damit nicht sagen, dass es falsch ist die genannten Staaten runter zu setzen, das halte ich sogar für legitim. Ich halte es jedoch für falsch dies bei anderen nicht zu tun, die mit ähnlich schlechten, oder gar schlechteren Zahlen und Tendenzen glänzen ...
Denke jeder Finanzexperte ist sich bewusst, das Raitingagenturen lediglich für Machtinteressen instrumentalisiert werden. Das Problem dabei ist, dass keiner genau weiß wie sie aufgestellt sind und welche Interessen sie vertreten. In wie Fern so eine Institution einen unabhängigen, objektiven und transparenten Wertungsmaßstab liefern soll, ist mir nicht bewusst …
Man sollte die Raitingagenturen vielleicht eher als Blackboxen sehen die Meinungen verkaufen, nicht mehr und nicht weniger …
Ich bin mir sicher, dass nicht ein einziger reflektierte Anleger sich blind auf die Bonitätsnoten der drei verlassen würde, sondern sie viel mehr als Teil des Finanzschauspiels deutet und daraus seine Schlüsse zieht ...
Stellt sich nur die Frage, warum diesen Agenturen so viel Macht zugesprochen wird, wie sie augenblicklich inne haben …
Bei dem Thema fällt mir auch immer Heiner Flassbeck (Mitglied der UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung) ein, der sich vor kurzem auf Phönix über die Raitingagenturen empört hat.
MnX_ schrieb: Minnesota ist ja Faktisch pleite Trotzdem haben sie noch ein Rating von AAA (bzw. AA+) bekommen soviel zur Unabhängigkeit der Rating Agenturen...
Die sind doch nicht richtig pleite...Sie müssen sich ja "nur" einigen. http://www.n-tv.de/wirtschaft/Minnesota-pleite-Fitch-stuft-ab-article3762951.html
Die SZ hat geschrieben, dass Zigaretten und Alkohol am ausgehen sind. Grund: Der Staat (Minnesota) stellt keine Steuermarken mehr her, die Pflicht für diese Konsummittel ist.
1 mal bearbeitet, zuletzt 30. Juli 2011, 18:30 Uhr
USA wurde von Standard&Poor's auf AA+ herunter gestuft und muss sich jetzt warm anziehen. Außerdem kritisiert China die USA öffentlich über ihre Finanzpolitik.
http://www.zeit.de/2011/29/Euro-Finanzkrise-Zukunft/seite-3
viel spass beim fluchen&kotzen
peace!
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