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Filmkritik zu "Er ist wieder da"

Vorab: Vorsicht SPOILER

"Er ist wieder da" ist eine, auf den gleichnamigen Roman basierende, deutsche Komödie, unter der Regie von David Wnendt. In ihr wird die Frage behandelt, ob es dem selben Adolf Hitler von damals gelingen würde, heute an die Macht zu gelangen. Hört sich verrückt an. Ist es auch.

Anfangs wacht Adolf Hitler verstört und überwältigt in einem Vorhof einer deutschen Stadt auf. Man könnte meinen, er seie mitten aus dem Krieg gerissen worden, da seine Uniform beschädigt und seine Frisur zerzaust ist. Ein Reporter der Firma "my-TV" wird auf ihn aufmerksam und will durch Hitler groß rauskommen. Hitler sieht darin seine Chance ans Volk zu gelangen und reist mit dem Reporter namens Fabian Sawatzki durch Deutschland, um möglichst viele Menschen für sich zu gewinnen. Er tritt in vielen Fernsehsendungen auf und wird überall positiv und mit viel Gelächter empfangen. Als aber in einem Interview gezeigt wurde, wie Adolf Hitler einen Hund erschoss, wurde die führende Person von "my-TV" entlassen und die Idee mit Hitler als "Comedian" gestrichen. Dennoch dreht der Reporter Sawatzki zusammen mit Hitler einen Film über das Erscheinen Hitlers im 21. Jahrhundert. Bald erkennt er jedoch das wahre Gesicht Hitlers, wird aber für verrückt erklärt und landet in der Irrenanstalt. Adolf Hitler aber bleibt ein gefeierter Superstar Deutschlands und fährt am Ende mit der Produzentin des Filmes in einem Cabrio winkend durch Berlin.

Der Film endet mit einer tiefgründigen Aussage, dass in jedem von uns ein Hitler steckt und er immer unter uns sein wird, egal was wir dagegen unternehmen.

Ich für meinen Teil bin überwältigt von diesem Film. Anfangs befürchtete ich, in eine Art "Dokumentationskomödie" mit ungewohnter Kameraführung geraten zu sein, doch gewöhnte mich schnell und wurde nicht enttäuscht. Ein sympathischer Adolf Hitler gespielt von Oliver Masucci mit viel Satire und einem Sinn für schwarzen Humor. Doch schnell merkte ich welche beklemmende Botschaft der Film den Zuschauern eigentlich geben möchte. Der Film zeigt, dass es eben doch möglich ist, dass Hitler heute noch an die Macht käme. Obwohl wir ihn kennen und wissen was er getan hat, gibt es trotzdem noch Menschen die sich ihm anschließen würden und das Gleiche passieren würde. Die Szenen am Ende, in denen Hitler winkend im Cabrio gefahren wird und die ungestellten Reaktionen der Passanten gezeigt werden, sind für mich wohl die tiefgründigsten Szenen des Filmes. Man sieht einige Menschen welche lachen, verdutzt sind oder beleidigende Gesten machen. Einige aber strecken mit ernstem Blick ihren rechten Arm aus, während die Musik im Hintergrund immer melancholischer wird und dem Zuschauer zeigt, dass hier etwas nicht stimmt. Sind wir wirklich so dumm? Könnte das wieder passieren? Unruhige und bedrückende Fragen haben mich während diesen letzten Szenen gefesselt und nicht mehr los gelassen. Ich würde den Film weiterempfehlen, da er eine wichtige Botschaft hat und wir diese nicht ignorieren dürfen. Der Film fordert jeden zum nachdenken auf. Von klein auf sollte man mit der richtigen Perspektive aufwachsen und niemandem Blind hinterherlaufen sondern anfangen zu hinterfragen. Dieser Film von David Wnendt, bietet die Möglichkeit und Gelegenheit die Gesellschaft und vor allem die Jugend mit der Wahrheit zu konfrontieren!

1 mal bearbeitet, zuletzt 23. Nov. 2015, 17:07 Uhr