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Wie die Faust aufs Auge

So oder so ähnlich könnte man die Titelwahl für den zweiten Teil von "Public Enemy No.1" beschreiben. Der Titel passt nämlich einfach perfekt. Wurde im ersten Teil der Aufstieg zum Staatfeind Nummer 1 beschrieben, so wird in diesem Teil der Niedergang von Jacques Mesrine in Szene gesetzt.

Während Teil Eins eher auf Action zu basieren scheint, legt Teil 2 mehr Wert auf die Psyche Mesrines, seine Egomanie, seinen Größenwahn, Dinge die in Teil Eins angedeutet werden und die Mesrine letztendlich ... in den Tod treiben.

Der Film ist ähnlich aufgebaut wie de Vorgängers, begonnen wird mit einer Vorschau auf das Ende Mesrines, allerdings der "quasi-Zweite-Teil" des Anfangs des Ersten Teils. Schwer zu verstehen? Der Anfang des ersten Teils endet mit den Schüssen auf Mesrine, genau hier steigt Teil Zwei ein Dann wird in einer großen Rückblende die Zeit zwischen der Flucht aus dem Gefängnis und seinem Ende gezeigt. Das Ende wiederum ist vor den Anfang von Teil 1 gelegt, eine sehr interessante Machart wie ich finde (etwas das mich seit Filmen wie Pulp Fiction begeistert).

Im Vergleich zu Teil 1 scheint Teil 2 sich etwas in die Länge zu ziehen, das liegt allerdings an der von mir bereits beschriebenen psychologischen Facette des Films. In mehreren eher ruhigen Passagen kann man erleben, wie Mesrine sich verändert und entwickelt. Insgesamt wirkt dieser Teil auf mich etwas ruhiger, was aber auch daran liegen kann, dass für mich Teil 1 erst eine Woche her ist ...

Der Film wird von der Mesrine innewohnenden Komik durchzogen, viele Dinge über die Mesrine lacht sind auch für den Zuschauer witzig, als würden Mesrine und die Personen um ihn sich zusammen mit dem Kinogänger eine Komödie ansehen.

Dieser Aspekt und der gezeigte psychologische Hintergrund machen dem Zuschauer meiner Meinung nach sehr gut deutlich, was für ein Mensch dieser Mesrine war und lassen den Medienwirbel um seine Person verständlich werden. Das beschreibt ein weiteres Gefühl, das während dem Film aufkommen kann: Durch die schöne Ausstattung (Kleidung, Frisuren, Autos etc) des Film fühlt man sich in eine Lifereportage über den Staatsfeind Nummer 1 versetzt.

Insgesamt fehlt dem Film meiner Meinung nach streckenweise etwas Geschwindigkeit, auch scheinen nicht alle Figuren passend besetzt (andere dafür umso besser). Das Setting ist (gerade für 70er Fans) sehr schön, fehlende Tiefgründigkeit kann man dem Streifen ebenfalls nicht vorwerfen.


Fazit:
Die Geschichte ist meiner Meinung nach 3 Sterne wert, beachtet man aber die Umsetzung, die Ausstattung und die schöne Verwendung der Zeiten, kommt der Film locker auf 4 Sterne.

Wer den ersten Teil mochte, ist nicht falsch beraten. Meiner Meinung nach sind beide Teile zusammen auf jeden Fall in die Rubrik "Sollte man gesehen haben, aber einmal reicht" einzuordnen.