Nahe der Metrostation Jaurès in Paris filmt
Vincent Dieutre über einen Zeitraum von vielen Monaten aus dem Fenster der Wohnung seines (mittlerweile Ex-) Geliebten Simon die Häuser gegenüber, die vorbeifahrende U-Bahn, zufällige Straßenszenen und immer wieder afghanische Flüchtlinge, die sich unter einer Brücke eine Bleibe aus Plastikplanen und Kartons gebaut haben. Er beobachtet die häufigen Polizei-Razzien und schließlich die Räumung des Camps. Er zeigt seiner Freundin
Eva Truffaut das gefilmte Material und erzählt ihr und damit uns, was ihn beim Filmen und beim Betrachten des Gefilmten bewegt. Sie unterhalten sich über die Liebe. Der Gesprächston ist fast flüsternd. Obwohl der filmische Blick aus dem Fenster gerichtet ist, geht es auch um das Dahinter. Die Geräusche von draußen mischen sich mit dem Ton von drinnen. Heraus kommt dabei ein wunderschöner, berührender Film über Erinnern, Verlust und Freundschaft und das Gefühl empathischen, aufmerksamen Beobachtens, das man vielleicht als Liebe beschreiben kann.