In Homers „Odyssee“ wurden die Sirenen zum ersten Mal erwähnt, jene Wesen, die mit ihrer Schönheit und ihrem Gesang jeden Mann verführen und in den Abgrund reißen. Eine von ihnen wurde in der griechischen Mythologie später Parthenope genannt. Mit diesen ca. 2.800 Jahre alten literarischen Höhenflügen kann der neue Film von „The New Pope“-Schöpfer
Paolo Sorrentino aber leider nicht mithalten: In „Parthenope“ beweist sich der italienische Regisseur zwar einmal mehr als Meister glatt-glänzender, wunderschöner Bilder, doch sein Porträt der Titelfigur, die 1950 in Neapel geboren wird, den Männern den Kopf verdreht, aber doch nach Höherem strebt, bleibt pure Oberfläche. Dank der atemberaubenden Hauptdarstellerin
Celeste Dalla Porta zwar eine ganz besonders attraktive, doch ohne Ecken und Kanten, Brüche und Konflikte wird selbst das Betrachten von Perfektion irgendwann langweilig.Neapel, 1950.