Als Achtjährige kommt die aus einer adeligen Familie stammende Hildegard ins Benediktinerkloster Disibodenberg. Dort wächst sie unter der Obhut Jutta von Sponheims auf, die sie unter anderem Heilkunde lehrt, und auch ihre musikalische Begabung fördert. Als Hildegard als Erwachsene gesteht, Visionen von Gott zu haben, sind die Kirchenoberen entsetzt, betrachten sie als Ketzerin. Doch Hildegard lässt sich nicht beirren. So setzt sie den Bau des Frauenkloster Rupertsberg durch.
Margarethe von Trotta bleibt ihrer Vorliebe für klare Frauenporträts treu und zeichnet die titelgebende Seherin, Heilkundige und Komponistin als moderne kämpferische Frau.
Barbara Sukowa, Lieblingsschauspielerin von Trottas, geht in der Titelrolle auf, versteht es trotz Nonnentracht zu strahlen, das Charisma von Bingens sichtbar zu machen, während sich die Filmemacherin mit ihrer Regie zurücknimmt, alles Laute meidet, unauffällig und ruhig inszeniert. Zusammen mit Axel Blocks atmosphärischen Bildern lockte das über 500.000 Zuschauer ins Kino.
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