Ärztin Charlotte mietet sich ein Apartment mit einem riesigen Bett. Dort lebt sie ihre Bedürfnisse aus und empfängt Männer, Patienten aus der Klinik, nicht gerade die Schönsten. Der Sex ist mechanisch und ohne Emotion. Zu Hause führt sie mit attraktivem Mann und Kind ein glückliches Dasein, bis sich eines Tages die säuberlich getrennten Welten überkreuzen. Auch Therapiesitzungen können ihren Trieb nicht klären. Sie verliert ihre Approbation. Der Neustart mit der Familie in Indien steht unter keinem guten Stern.
Streng inszeniertes Drama um eine Frau zwischen sexueller Obsession und Ehe, bei dem
Nanouk Leopold mit einem stark ausgeprägten Minimalismus, der Reduktion in Sprache und Gefühl, spielt. Sie strukturiert es in drei dramaturgisch abgeschlossene und auch räumlich getrennte - erst die quirlige Metropole Brüssel, dann weiße abstrakte Räume und zum Schluss im farbenfreudigen Indien - Teile und Zeitebenen.
Sandra Hüllers Performance beeindruckt. Ihr Gesicht spiegelt die Nacktheit der Seele: fragil, versehrt, verloren.
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