In der französischen Hafenstadt Le Havre lebt Marcel Marx, ein früherer Bohemien und Schriftsteller, mehr schlecht als recht vom Schuheputzen. Doch er hat eine gütige, wenn auch leider auch schwerkranke Frau, und viele Freunde. Obgleich er bei Bäckerin, Gemüsehändler und Barwirtin tief in der Kreide steht, helfen sie ihm, als er einen afrikanischen Flüchtlingsjungen vor den Behörden versteckt und auf ein Schiff zu dessen Mutter nach England schummelt. Sogar der knurrige Polizeiinspektor drückt ein Auge zu.
Ein traumhaft schönes Sozialmärchen legt
Aki Kaurismäki nach fünf Jahren Leinwandabstinenz vor. Er lässt in einer kalten kapitalistischen Welt Solidarität und Subversion blühen, verzaubert mit ungewohnter Leichtigkeit, poetischem Realismus und seinem patentierten lakonischen Humor, verbeugt sich vor dem Werk von Jean-Pierre Melville und dem französischen Film noir. Souverän balanciert er zwischen Realismus der Außen- und Stilisierung der Innenszenen, unterstützt von Timo Salmines sorgfältiger Kamera.
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