Hannes Wader und
Konstantin Wecker gemeinsam unterwegs durch Deutschland: zwei Gesichter in Nahaufnahme, beide über sechzig, beide mit Narben, in denen sich ein Stück bundesdeutsche Geschichte spiegelt; Narben nach Stürzen, die ihre Sicht aufs Leben verändert haben...
Sie leben inzwischen bürgerlich, haben eine junge Familie - und singen mit Mitte 60 immer noch von Revolution und Rebellion:
Hannes Wader und
Konstantin Wecker, zwei Urgesteine politischer Liedermacherkunst.
Wader, der frühere Kommunist und angebliche RAF-Sympathisant konnte mit Wecker, dem anarchischen Genussmenschen lange Zeit nicht viel anfangen. Nun, nach schweren persönlichen Krisen, gehen sie gemeinsam auf Tournee: Der norddeutsche Liederbarde trifft auf den bayerisch-barocken Klavierkünstler; unterschiedlicher könnte ihre Art, Musik zu machen, kaum sein - und so müssen sich die Beiden auf der Bühne erst finden, bis im Laufe der Tour aus den anfänglichen Gegensätzen der eigentliche Reiz ihrer Auftritte entsteht. Trotz aller Unterschiede - beide sind verwundbare Poeten in einer Gesellschaft, die sich unverwundbar gibt.
Über die Begegnung zweier widersprüchlicher Persönlichkeiten, die mit ihren Liedern die '68er Bewegung geprägt haben, erzählt der Film auch ein Stück Zeitgeschichte: über ein Land, das sich über die Jahrzehnte nicht weniger verändert hat als Wader und Wecker mit ihm. Eines aber ist in ihren Liedern und ihrem Leben bis heute geblieben: die Sehnsucht, keine Rolle spielen zu müssen, sondern mit allen Schwächen, Leidenschaften, Exzessen eigenwillig zu sein; die Sehnsucht, sich immer wieder zu wandeln, dabei Grenzen auszutesten - mit dem Risiko, abzustürzen. Weil man nur dann das Leben spürt...