Ein Autor überredet zwei Frauen gegen Bares zu einem Experiment, das sie sich aber ganz anders vorgestellt haben. Nun sitzen die Mutige und die Zögerliche auf einer Matratze angekettet in einer Industrieruine, und sind ihrem hämischen Peiniger hilflos ausgeliefert. Der quält sie nach allen Regeln der Kunst, um mit wissenschaftlicher Akribie ihre menschlichen Grenzen für ein wahnwitziges Buchprojekt zu erforschen. Angestachelt wird er von einer eiskalten Verlegerin, die immer schon einen skrupellosen Schritt weiter denkt.
Roland Reber sucht die große Provokation in einem Low-Budget-Werk, das zwischen Naturalismus, Psychodrama und schräger Theaterinszenierung schwankt. Weniger pornographisch als "Engel mit schmutzigen Flügeln", aber auch weniger tiefschürfend als "Mein Traum oder Die Einsamkeit ist nie allein", handelt die bizarre Studie von Rebers einstudiertem Team weniger vom Verhältnis von Wahrheit zu Lüge, denn von Gewalt, Macht, Hörigkeit und Manipulation. Ein kursorisch inszeniertes Folterspiel an der Grenze zum Zynismus.
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