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Lena Meyer-Landrut - My Cassette Player
Das Album.

(Image) Frech und sexy - keiner wird der süßen Lena, bekannt geworden durch Unser Star für Oslo, diese Eigenschaften absprechen. Doch reicht das auch um gute Musik zu machen? Lenas neues Album mit Satellite, Love Me und Bee sowie neun weiteren Tracks steht ab morgen in den Läden. xREL hat für euch schonmal reingehört und klärt die Fakten.
Direkt nach ihrem Sieg bei USFO auf Platz 1, 2 und 3 der Download-Charts, ebenso drei parallele Platzierungen in den Single Charts. So schnell bekannt und erfolgreich (im wahrsten Sinne des Wortes "über Nacht") wurde selten ein Künstler. Selbst sonst kritische Pressestimmen lobten Lena, insbesondere im Vergleich mit den Kandidaten anderer Casting-Shows.

Seit dieser Woche ist Lena nun auch offiziell sexy: die Leser der FHM wählten die Abiturientin aus Hannover, die immer sehr auf eine Trennung von Musik und Privatleben bedacht war, auf Platz 13 der "Sexiest Woman 2010". Auch das "Nackt-Video", das Lenas frauliche Kurven beim sinnlichen Planschen im Pool zeigt, dürfte ihrem Image, das ja schließlich seit dem ersten Auftritt mehr von ihrem frechen Auftreten als der gesanglichen Leistung geprägt wurde, nicht schädlich sein. "Sag mir doch mal einen Grund, warum mich das belasten sollte. Bei uns in der Familie hat man immer gesagt: In der Zeitung von heute wickelt man morgen den Fisch ein." gab sie gegenüber der DPA zu Protokoll.

Konzentrieren wir uns aber nun auf das Album - neun neue Songs erreichen des geneigten Hörers Ohr. Angeblich alle von Stefan Raab und ihr extra für dieses Album komponiert. Und das sicher unter einem gewissen Zeitdruck, denn schließlich will das aktuelle Bekanntheitshoch auch monetär ausgewertet werden, bevor beim Eurovision Song Contest Ende Mai das Kapitel Lena mit dem Belegen eines schlechten 13. Platz beendet werden wird (alle Angaben ohne Gewähr).

So überrascht es denn auch nicht, dass die meisten der Songs im selben Swing-Geklimper wie schon Satellite daherkommen. Extrem negativ fallen vor allem beim Titel-Track My Cassette Player und in I Like to Bang my Head die sich in Endlosschleife wiederholten ins Mikrofon geträllerten "Refrains" auf, die eigentlich wiederum nur aus dem Name des Tracks bestehen. Ein krasses Gegenteil hierzu setzt Mr. Curiosity, das schon fast als gefühlvolle und gleichzeitig nicht ganz druckfreie Ballade durchgeht. Dass dieses Lied erst als elftes auf der CD erscheint, ist sicher kein Zufall, denn ab hier steigern sich Anspruch wie technische Finesse deutlich. I Just Want Your Kiss und Wonderful Dreaming zeigen nur wenige der Schwächen, die fast alle der vorausgehenden Tracks belasten.

Also solche zu nennen wären neben dem gelegentlich abgehackt wirkenden Gesang, dem Vernuscheln von Satz-Enden und der ständig gleichen Intonation vor allem die eintönigen, fast jeden Song gleich klingend lassenden "Beats".

Fazit: Ein Album aus Einheitsbrei mit wenigen Rosinen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser sehr klassisch geprägte Sound, der wie Fahrstuhlmusik herum klimpert und plätschert, einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird. Wer sich das Album kauft, wird es sicher schon bald unter "Ferner Liefen" im CD-Regel ablegen und sich Musik mit mehr Substanz zuwenden. Aber wollen wir nicht zu hart strafen, erfahrene Künstler arbeiten oft jahrelang an neuen Alben, wie soll da ein Frischling wie Lena (selbst mit Stefan Raabs Hilfe) in nicht einmal zwei Monaten ein Werk für die Ewigkeit produzieren? Dafür, dass Lena mit einem besseren Taschengeld als die meisten anderen die Schule verlässt, dürfte es schon sorgen.



Doakes
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Doakes
6. Mai 2010, 13:59 Uhr
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