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KiD CuDi - “Man On The Moon II: The Legend Of Mr. Rager”
Kanye West's Entdeckung veröffentlicht sein zweites Album

(Image) Am 5. November ist es soweit und die neue Platte von Kid Cudi kann beim Plattendealer eures Vertrauens bezogen werden. xREL hat für euch schon vorab reingehört und möchte einige Eindrücke mit euch teilen...
Seit seinem Durchbruch vor zwei Jahren mit der Single Day 'n' Nite konnte Cudi mit seinen neuen Singleveröffentlichungen, zumindest in Europa, nicht an seinen Debüterfolg anknüpfen. Erst in einer Kollaboration mit dem aktuell wohl angesagtesten DJ Europas DJ Guetta und der daraus resultierenden Single Memories konnte man zumindest den deutschsprachigen Raum als geknackt ansehen. Nichtsdestotrotz war sein erstes Album Man on the Moon: The End of Day nie besser als mit Platz 90 in den deutschen Charts vertreten. Ganz anders sieht es da aus, wenn man einen Blick über den großen Teich riskiert, Platz 4 als beste Position in den US-Charts sprechen eine ganz andere Sprache und zeigen deutlich, dass es auch, was HipHop angeht, noch immer oder wieder, deutliche Unterschiede gibt. So haben die Amerikaner ihre Ghetto-Bling-Bling-Phase mittlerweile wohl schon eher abgeschlossen, während diese hierzulande noch ungebrochen auf einer Erfolgswelle zu schwimmen scheint. Selbst schlechte Alben, wie beispielsweise das neue Berlins Most Wanted verkaufen sich ausreichend, um es in die Top 20 zu schaffen.

Doch genug davon, es gibt ein neues Album und dieses knüpft meiner Meinung nach wirklich nahtlos an sein erstes an.(Image) Im Intro Scott Mescudi Vs. The World stellt er sich gleich mal mit bürgerlichem Namen vor und fängt mit seiner tief/weichen Stimme an zu rappen. Dieser Track könnte direkt nach dem Endingtrack des letzten Albums laufen, niemand würde es merken. Im Gegensatz zu Linkin Park, bleibt er also seinem alten Stil größtenteils treu und macht einen Schritt in die richtige Richtung. Sein Ziel muss es sein, Musik für den europäischen Markt zu machen und gleichzeitig seine amerikanische Fanbase nicht zu enttäuschen - ein wahrhaft schwieriger Spagat. Die drei darauffolgenden Songs sind ebenfalls kaum von seinen bereits bekannten Tracks zu unterscheiden, allmählich beginne ich mir Sorgen bezüglich des Abwechslungsreichtums zu machen. Doch schon mit dem Aufkommen dieser Sorge startet Track 5 Marijuana. Eine Ode an das verteufelte Gewächs, welches immer mal wieder für eine Grundsatzdiskussion gut ist. Auch der nächste Track bietet wieder etwas Abwechslung und weiß zu überzeugen. Spätestens nach Erase Me, meiner Meinung nach mit der beste Track des Albums, wird einem klar, dass The Legend of Mr. Rager ein düsteres Album ist. Doch Kid Cudi schafft es hier geschickt von dem bekannten "Mir gings so schlecht und jetzt ist alles besser, weil ich so hart und krass bin"-Getue Abstand zu halten. Cudi schafft es eher, sich in ein Licht zu stellen, welches für Rapper nicht gewöhnlich ist. Auf der einen Seite beschreibt er sich immer wieder als einen aktzeptierten und gerngesehen Jungen, auf der anderen steht er dazu, sich zwischenzeitlich einsam, unsicher und sogar ängstlich zu fühlen. Ein ungewohntes Bild für dieses Musik-Genre. In seinem zweiten Album versucht er zu zeigen, dass all der Ruhm und Fame, den er zwischenzeitlich erlangt hat, nichts an seiner Art geändert haben.

(Image)Ein gutes Beispiel hierfür ist, dass dieses Album ursprünglich auf jedem Track ein Feature mit einem anderen bekannten Künstler beinhalten sollte, Cudi entschied sich allerdings dafür, seine Geschichte fortzuführen und wählte lediglich für einige seiner Tracks "Mitarbeiter" aus. Eines ist Cudi jedoch geworden, entspannter. Sein neuer LP verfügt über weniger schnelle Parts als noch der Vorgänger. Dies ist jedoch nicht weiter tragisch, da er über eine sehr gute Stimme und ein noch besseres Timing in seinen Vocals verfügt. Technisch ist das Album sehr hoch anzusiedeln. Neben dem bereits erwähnten Erase Me ist der mit Features gespickte Track The End ebenfalls hervorzuheben und steht auf der Tracklist direkt vor dem nächsten Highlight All Along. Vor allem All Along überzeugt durch herrvorragende Lyrics und ein unheimliches Feingefühl, was die Wortwahl angeht, absolute Empfehlung. Das Album nähert sich mit diesen Tracks, genauso wie dieser Blog, dem Ende. Bis dahin habe ich keinen skip-würdigen Track ausfindig machen können und glaube, dass Cudi mit seinem Album einen Nerv unserer Gesellschaft getroffen hat. In Zeiten digitaler Freundschaften beschleicht einen des öfteren das Gefühl, dass alles was wir haben unwirklich und unecht ist. Viele Menschen fühlen sich trotz der 24/7-Möglichkeit zu Chatten, zu Skypen oder sich anzustupfen alleine. Und, dass so einer wie Mr. Scott Mescudi aus dem Rap-Genre nun dazu steht, ab und an auch so zu empfinden, könnte ihm wieder zu einem sehr guten Standing in den Billboard Charts verhelfen. Verdient hätte er es ohnehin, nach mehrmaligem hören seiner Scheibe gönne ich es ihm sogar.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.

Tracklist

Act 1: The World I Am Ruling
01. Scott Mescudi Vs The World feat. Cee-Lo
02. REVOFEV

ACT 2: A Stronger Trip
03. Don’t Play This Song feat. Mary J. Blige
04. We Aite (Wake Your Mind Up)
05. Marijuana
06. Mojo So Dope

Act 3: Party On
07. Ashin’ Kusher
08. Erase Me feat. Kanye West
09. Wild’n Cuz Im Young
10. The Mood

Act 4: The Transformation
11. MANIAC feat. Cage & St. Vincent
12. Mr. Rager
13. These Worries feat. Mary J. Blige
14. The End feat. GLC, Chip Tha Ripper & Nicole Wray

Act 5: You Live & You Learn
15. All Along
16. GHOST!
17. Trapped In My Mind



mcseeder
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mcseeder
3. Nov. 2010, 12:20 Uhr
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