Dredg - Chuckles and Mr. Squeezy
Höre ich hier wirklich Dredg?!
Zuerst wollte ich einen Blog über "Wasting Light" von Foo Fighters schreiben, doch dann sah ich plötzlich das neue Dredg Album erscheinen und musste all die vielen gesammelten Worte fallen lassen. Wie erschüttert saß ich in meinem Schreibtischstuhl fest und konnte einfach nicht glauben, was meine Ohrmuscheln da gerade aufnahmen. Ich hörte weiter und weiter. Einen Song nach dem anderen zog ich mir rein (immerhin bin ich (eigentlich) sehr großer Fan der Band) und in meiner Magengegend wurde es langsam unangenehm. Sofort öffnete ich Google und suchte nach Antworten. Jemand musste die gleiche Erfahrung gemacht haben wie ich. Krampfhaft klickte ich mich durch hunderte Seiten, um vielleicht etwas über ein Fake-Release der Band herauszufinden, doch leider fand ich nichts. Die Hörer bei last.fm bestätigten mein Empfinden. Nur wenige schrieben was positives. Ich war erschüttert, also nahm ich das Album mit ins Auto und versuchte es mit dem besseren Sound, doch es funkte nicht.
Viele News erreichten einen über das Netz und versüßten die Wartezeit auf das neue Album. Der Trailer zum neuen Album, welcher sich recht nichts aussagend präsentierte, half einem nicht viel weiter.
Erst das Erscheinen der Digital-Download-Single "The Thought of Losing You" brachte Licht ins Dunkel.
Es fühlte sich nach Dredg an. Die Single schmiegte sich an den Vorgänger "The Pariah, the Parrot, the Delusion" super an und man hörte nichts von einer "komischen" Änderung oder dergleichen. Ich freute mich und meine Erwartungen stiegen ins Unermessliche.
Im Großen & Ganzen hilft dieser eine Titel jedoch der Band nicht aus dem Dreck:
Dredg reicht mit dem neuen Album 11 schrecklich anders klingende Titel nach, welche sich für mich keinesfalls nach Dredg anhören. Wenn nicht Gavin Hayes´s einzigartige Stimme den Titeln ihren unvergleichlichen Dredg-Sound geben würde, müsste man sich fragen, ob das ganze ein Scherz sei. Der wahnwitzige Elektrosound, welcher jegliche Anmutung von dem eigentlich prägnanten und überragenden Dredg-Drums des Drummers Dino Campanella gar verschlingen, zieht sich durch das ganze Album hindurch.
Track04 z.B. startet noch erträglich, wird doch sofort wieder durch dieses widerliche Keyboard-Schlagzeug zerstört. Und wenn man inmitten dieses Tracks denkt, man hätte das schlimmste hinter sich, erbricht man beim Intro des folgenden Songs "Down Without a Fight". Mir fehlen zu diesem Titel echt die Worte. Erst bei Track06: "The Ornament" höre ich wieder Dredg in voller Bandbreite. Warum?: Man kennt das Lied als Live-Version des 2006er Albums "Live at the Fillmore" und grinst/weint darüber, hier eine fertige und zugleich komisch elektrische Studioversion des Songs zu hören.
Tracklist:
01. Another Tribe 02. Upon Returning 03. The Tent 04. Somebody is Laughing 05. Down Without a Fight 06. The Ornament 07. The Thought of Losing You 08. Kalathat 09. Sun Goes Down 10. Where I'll End Up 11. Before it Began
Ich bin wirklich sehr auf die Kommentare über dieses Album gespannt, denn man kann anhand dieses Blogs sehr gut erkennen wie sehr ich mit diesem neuen Album enttäuscht wurde. Ich war immer dahinter, jedes Konzert zu besuchen, wenn die Jungs in der Nähe spielen, gerade weil sich Dino´s Drum-Solos live ultimativ geil anhörten. Was will man denn mit diesen neuen Titeln jetzt noch live erwarten? Darauf hoffen, dass sie alles alte spielen? Vor Wut darüber, wieder eine gute Band im Elektro-Fieber verloren zu haben, hätte ich mein handsigniertes Album "Leitmotif" (mein Favorit von Dredg) fast in den Kamin geschmissen. Wirklich, wirklich schade!