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PSN-Hack: Drei Millionen Deutsche betroffen
Was bisher geschah

(Image)Lange Zeit haderten wir mit dem Gedanken, einen Blog zum PSN-Hack zu veröffentlichen. Schließlich überschlugen sich die News täglich und Sony tat auch nicht gerade sein Bestes, diesen Schaden zu begrenzen. Doch nun ist ein guter Zeitpunkt dafür gekommen, denn auch deutsche Kunden sind betroffen.
Doch beginnen wir bei den Anfängen. Was ist denn überhaupt dieses PSN? Die Rede ist vom PlayStation Network. Über dieses Netzwerk (die Registrierung ist verpflichtend) könnt ihr neue Spiele erwerben. Außerdem ist es notwendig, um online zu spielen. Das heißt auch, dass man dort neben seiner Adresse und Geburtsdatum auch seine Kreditkarte hinterlegen kann. Dies ist erforderlich, sobald man dort einkaufen will.

(Image)Kurz vor Ostern kündigte Sony an, das PlayStation-Network offline zu nehmen. Dies bedeutete für viele User, dass Multiplayer-Spielen über Ostern nicht möglich sein würde. Am 21.04.2011 ging das PSN schließlich offline. Und so blieb es auch erstmal. Denn schon schnell gab Sony bekannt, dass sich besagte Wartungsarbeiten in die Länge ziehen und das PSN daher weiterhin offline bleibe.

Doch dann der große Schock: am späten Abend des 26. April 2011 verkündete Sony, dass Passwörter aus dem PSN entwedet wurden (xREL berichtete umgehend). Zu dem Zeitpunkt herrschte noch große Ungewissheit. Keiner wusste, was genau fehlte und vor allem stand die große Frage im Raum, ob die Passwörter im Klartext vorliegen oder nicht. Was jedoch noch mehr verunsicherte, waren Sony's Worte:
We have discovered that between April 17 and April 19, 2011, certain PlayStation Network and Qriocity service user account information was compromised

Der Nutzer bekam von der ganzen Geschichte also erst sieben bis neun Tage nach dem Coup mit.

Auf diese Information folgte erstmal eine Nacht der Ungewissheit, denn bereits am nächsten Tag (bzw. schon in der Nacht) begannen die Medien, das Thema aufzugreifen. Bereits zu dem Zeitpunkt war schon klar, dass es für Sony keine leichte Sache sein würde, aus dieser Misere zu kommen.

Tagtäglich kamen immer mehr News zutage und schnell war auch klar, dass Kreditkartendaten gestohlen wurden. Erste Berichte von Missbrauchsfällen der Kreditkarten drehten schnell ihre Runde im Netz.

Über die Tage verschlimmerte sich die Lage trotzdem weiter. Wer dachte, es geht nicht schlimmer, wurde immer wieder eines Besseren belehrt. Doch bevor wir zum heutigen Stand kommen, beschäftigen wir uns mit der Frage nach dem Schuldigen.

Und hier werden die meisten wohl sofort an "Anonymous" denken - nicht unbedingt als Schuldigen. Jedoch werden sich noch viele daran erinnern, dass Sony im Internet schon vorher keinen guten Ruf genoss. Durch aggressive Vorgehensweise gegen den Jailbreak und die Nutzer zeigte Sony ein Gesicht, das nicht wirklich Vertrauen erweckte. Das Ganze gipfelte schließlich in dieser Warnung von Anonymous:

Anonymous erkannte sofort, dass man ihnen das unterstellen könnte und dementierte sofort. Sony jedoch war weiterhin der Meinung, dass Anonymous die größte Schuld daran trägt. Sollte es denn auch so sein, wären für Sony zwei Probleme gelöst. Das Datenleck und Anonymous. Denn selbst, wenn man den Schuldigen kennt, stellt sich noch immer die Frage, wieso es überhaupt soweit kommen konnte, dass Hacker auf Millionen von Kundendaten zugreifen konnten. Wer nun schuldig ist, weiß man noch immer nicht. Kommen wir jedoch zurück zu Anonymous. Dort scheint das Dementi nicht mehr zu gelten. Denn nun sprach Anonymous doch von Hackern aus der eigenen Reihe. Wer genau Schuld sein könnte, sagte man jedoch nicht.

Was erwartet nun die User? Eine Entschädigung - wenn das PSN wieder da ist. Was es genau geben wird, ist noch nicht klar:
Wie bereits bekannt wurde, wird es für alle Nutzer des PlayStation Networks einen kostenlosen Monat “PlayStation Plus” geben. Darüber hinaus kündigte Sony kostenlose Downloads für die PS3- und PSP-Gamer an. Hier wurde man nun ein wenig konkreter. So wird es für PS3-Nutzer zwei Spiele aus einer Liste von fünf PS3-Titeln kostenfrei geben. Um welche Spiele es sich dabei handeln wird, ist noch nicht bekannt. Nutzer des Sony-Handhelds PSP dürfen sich auch zwei Spiele aus einer Liste von vier Titeln auswählen. Auch hier gibt es noch keinerlei Informationen zu den Titeln.

Und wie sieht es heute aus? Das PSN ist weiterhin offline. Medien sprechen von mehr als 100 Millionen verloreren Kundendaten und erst heute veröffentlichte Sony aus Versehen selbst 2500 Datensätze im Netz. Und auch die deutschen Kunden dürfen sich nicht in Sicherheit wiegen. Denn dem SPIEGEL (vom 07.05.2011) liegt ein Bericht vor, aus dem herausgeht, dass mehr als 3 Millionen deutsche Kundendaten gestohlen wurden:
Von dem Diebstahl von Kundendaten aus Sony-Netzwerken sind allein in Deutschland mindestens 3,23 Millionen Nutzer betroffen.
...
Ferner heißt es darin: "Von dieser Zahl haben bislang 366 000 Nutzer ihre Kreditkarte zu Bezahlzwecken benutzt."

So bleibt es nun weiterhin zu beobachten, wie sich das ganze entwickelt. Ich rate auf jeden Fall jedem PSN-Nutzer, sein Passwort überall dort zu ändern, wo er das gleiche genutzt hat. Außerdem gilt es die Kreditkartentransaktionen zu observieren, sofern man seine Kreditkarte im PSN genutzt hat.

Immerhin über eins kann sich Sony freuen: Wer mit Kreditkartendaten handelt, erlebt gerade eher schlechte Zeiten.

Nach diesem langen Monolog dürft nun auch ihr mitreden. Wie habt ihr über den Hack erfahren? Seid ihr betroffen und wie viele Daten habt ihr Sony anvertraut? Und gab es schon Missbrauchsfälle bei euch? Soviele Fragen erfordern viele Antworten. Das Diskussionsfeld dafür wird euch wie immer von der Kommentarfunktion geboten.

DasFragezeichen
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8. Mai 2011, 23:04 Uhr
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