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Trashwatch #2 - Livelog - Film & TV-Blog

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Trashwatch #2 - Livelog
Exhibitionisten Attacke

(Image)Diese Folge von Trashwatch ist wahrlich nichts für schwache Nerven, Rotwein-Cineasten oder Kinder. Jeder, der auch nur ein wenig Anspruch an das handwerkliche Können der Regie und die kunstvolle Darbietung der Akteure legt, sollte nun ganz schnell die Beine in die Hand nehmen und lieber ein schönes Eis essen gehen. Ich habe meinen immernoch anhaltenden Kotzreiz für euch unterdrückt und einen Livelog beim Sehen des Films erstellt.
Tief einatmen. Dass ihr diese Zeilen jetzt lesen könnt, heißt, ihr hattet den Mut diesen Blog auszuklappen - aber ich habe euch gewarnt. Bevor ihr euch diesen Blog antut, warne ich euch anhand des Trailers nochmals vor:


Der Film beginnt gleich am Anfang schon sehr kunstvoll. Man sieht fünf typische 90er Jahre Trinen, die vor einem Spiegel zu typischer 90er Jahre Technomusik tanzen. Doch was ist das? Da hat die eine, vermutlich Dr. Albans größter Fan, doch tatsächlich eine Gitarre in der Hand; zu Technomusik.(Image) Als wenn das noch nicht genug wäre, sieht man auch noch die Kameraleute im Spiegel und einen wilden Piano Enthusiasten wild in die Tasten kloppen.
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Wie es sich für einen (schl)echten "Jochen Taubert"-Film gehört, spielt eine durchdachte Handlung ebenso wenig eine Rolle wie in Pornofilmen, wobei man fairerweise sagen muss, dass Pornofilme noch einen Sinn ergeben und das Gehirn wenigstens, in welcher Weise auch immer, angeregt wird. So ist es schließlich ein verrückter Arzt, der irgendwelchen Leuten irgendein Zeug spritzt, was sie wiederum zu Exhibitionisten macht. Eins vorweg: Die Frage nach dem "Warum,Weshalb,Wieso" bleibt ungeklärt. Untermalt wird das Ganze mit Technomusik, gesponsered vom Dr. Alban Memorial Fanclub (Passend getroffen: "Got to make the Music" zu Mord und Totschlag).

So ist unser Protagonist, der an Krebs leidet, bereit, sich von besagtem Onkel Doktor zu behandeln und fängt an, nach der OP im schnieken Ledermantel seine Mitmenschen umzubringen.(Image) Der einzige Grund diesen Film weiterzugucken (die rothaarige Schnalle mit der guten Figur) wird von ihm angegriffen, während ein äußerst merkwürdiger Mensch mit Pornobart, der keinen Ton sagt, versucht im Vorgarten eine Kettensäge zu holen. Diese jedoch hat keinen Sprit mehr und schließlich wird er beim Versuch des auftankens vom Exhibitionisten überfallen. Dieser nimmt den Kanister Benzin, geht ins Haus und übergießt den einzigen Grund diesen Film weiterzugucken. Doch Porno-Ralle eilt zur Hilfe, schlägt "Exi-Man" nieder und beide verschwinden. Exi-Man wacht auf und plötzlich liegt neben ihm eine aufgetankte Kettensäge, mit der er irgendeinen Idioten der im Haus geblieben ist (warum auch immer) in praktische Stücke zersägt.
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Manche Filme brauchen ja immer erst ein wenig, bis sich ein höherer Sinn für den Zuschauer erschließt, jedoch ist dies hier offensichtlich nicht der Fall, wenn man es geschafft hat zur Szene nach der Autoverfolgungsjagd zu kommen. Dort steht "Exi-Man" wichsend im Wald...
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..., während der Onkel Doktor anfährt und ihm verdeutlicht, dass er zu "arbeiten" hat. So haben die Securitymänner doch tatsächlich Porno-Ralle und den einzigen Grund diesen Film weiterzugucken (deGdFw) geschnappt und weisen "Exi-Man" an, beide zu töten.(Image) Porno Ralle überlebt es leider nicht, nur deGdFw, hinter der fortan alle Exhibitionisten des Onkel Doktors her sind.
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Durchatmen - nun spitzt sich die Lage so zu, dass sogar die Bundeswehr mit einer Vier-Mann starken Truppe, Spielzeug AK47`er und einem Feldwebel mit Zopf und Ohrringen als Sondereinsatzkommando, den "Fall" aufklären soll. Nein, an diesem Punkt müsst ihr noch lange nicht verzweifeln oder langsam nach dem festen Strick im Keller suchen; es kommt direkt danach noch härter.(Image) deGdFw hat nämlich nichts anderes zu tun, als erstmal zum Frisör zu gehen um ihre Haare zu machen und wird dort von einer "Exi-Woman" überrascht. Die Frisur überlebt den Überfall um Haaresbreite - die Frisöse nicht. Das bringt deGdFw aber nicht davon ab, einfach ins Tonstudio zu gehen um ein neues Lied aufzunehmen. Natürlich schleicht sich dort "Exi-Woman" ein, um in die Nebelanlage Gift reinzuschütten. Nun erschließt sich mir nicht ganz, warum bei einer Tonaufnahme die Nebelanlage zum Einsatz kommen sollte, aber wie der Teufel so will tut sie es. Es folgt das übliche Gemetzel und Geballere, garniert mit einer extremen Matrix-ähnlichen Bullet Time und einer Lächerlichkeit, die ihresgleichen sucht.

STOP
Bis hierhin und nicht weiter - an dieser Stelle brauche ich erstmal fünf Seiten Jules Verne, einen Kaffee und drei Zigaretten um überhaupt wieder klarzukommen. Stattdessen kann man auch ein wenig auf Youporn surfen - jegliche Aktivität des Gehirns ist in so einem Fall äußerst positiv. Leider Gottes läuft der Film noch ganze 25 Minuten.

Es geht also weiter. deGdFw geht nun zu ihrem Vater und erfährt, dass er mal wieder vom Dach gesprungen ist, in dem Glauben, er sei Superman.
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Dieser befindet sich rein zufällig auch in ärztlicher Behandlung und Pflege. Ein paar unsinnige Dialoge und verprügelte Pfleger später, steht "Papa" im Superman Kostüm zum Kampf bereit. Es folgt eine ziemlich perverse Nacktszene, in der sich eine Frau unter Zwang eines dicken "Exi-Man" fingert und daraufhin erstochen wird. Doch Superman eilt zur Hilfe und erschießt den frivolen Sexgangster.(Image) Um den bösen Doktor, der nun auch verhüllt mit einer Kutte mitmischt, zu fangen, fällt Superman ein genialer Plan ein. deGdFw soll sich erstmal am Fluss sonnen, um ihn anzulocken, während Superman sich am Ufer versteckt. Der Plan gelingt, Onkel Doktor wird getötet und der Film ist endlich vorbei.

Wie es bei jedem Trashwatch so ist, habe ich mir auch dieses Mal die objektive Meinung eines Leidensgenossen geholt. Hören wir mal was er dazu sagt:

(Image)"Hallo, ich bin Morten Brötzmann, Erfinder des mobilen Zebrastreifens zum mitnehmen und des Arschbacken-Spreizgerätes für makellose Sonnenbräunung auch in der Ritze. Ich habe diesen Film sehr genossen und bin der Meinung, dass hier ein sehr innovativer und in sich schlüssiger Film dem Cineasten von Heute vorgelegt wurde. Leider wurde der Film nie im Kino gezeigt, was ich sehr bedauere."

Diesen Worten kann man nichts mehr hinzufügen und so lasse ich Morten einfach mal sein bemitleidenswertes Dasein fristen und gehe nicht auf ihn ein. Das war es auch wieder von Trashwatch, dieses Mal als Livelog.

Was meint ihr zu diesem Film?
Was haltet ihr von Jochen Taubert und seinen kruden Methoden, halbwegs schöne Frauen in Filme einzubauen, nur damit man nicht abschaltet? Und warum funktioniert sowas immer wieder?

Ab in die Kommentare damit!



kam06
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kam06
25. Juli 2012, 09:34 Uhr
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