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Es gibt Spiele, die machen einiges falsch aber auch einiges wieder richtig gut. Das neueste Spiel aus dem Der Herr der Ringe-Universum welches unter den Titel Mittelerde: Mordors Schatten getauft wurde, gesellt sich meiner Meinung nach ebenfalls auf diese Liste. Eigentlich kein Problem würde man meinen, nicht jedes Spiel ist ja perfekt. Tja, aber was wäre, wenn diese negativen Aspekte stärker als die positiven überwiegen bzw. das ganze Spielgeschehen so beeinflussen, dass der Spaßfaktor darunter leiden muss?
Handlung
Ich fange auch mit der ersten negativen Sache an, an der das Spiel krankt: Die Handlung. Eigentlich beginnt das Spiel sogar interessant und mit einer doch nachvollziehbaren Rachegeschichte. Talion, der Held des Spiels ist ein Waldläufer dessen Familie von der Schwarzen Hand getötet wurde, einem mächtigen Diener Saurons. Auch Talion wird Opfer des Überfalls, doch anstatt seiner Frau und seinem Sohn auf die andere Seite zu folgen, wird Talion von einem Geist heimgesucht, der ihn wieder zurück ins Leben holt. Dieser wurde nämlich ebenfalls mit seiner Familie von Sauron getötet und will nun durch Talion Rache üben. Celebrimbor, so der Name des Elbengeistes, ist jedoch kein spielbarer Charakter. Stattdessen verleiht er Talion mächtige Geisterfähigkeiten und ist ansonsten ein Beobachter, der sich sonst nur in den Zwischensequenzen und ab und zu im Spiel zu Wort meldet. Das wäre zumindest die Ausgangssituation des Spiels, was dann folgt lässt sehr stark zu wünschen übrig.
Die Handlung wird im Laufe des Spiels immer wirrer, oft fragt man sich warum man das tut was man gerade tut. Es gibt keine Wendungen, keine erinnerungswürdigen Momente oder Situationen, die unter die Haut gehen. Auch die Charaktere bleiben auf Dauer blass, vor allem Talion selbst. Ich tat mich schwer ihn zu mögen, zu emotionslos und keine wirkliche eigene Persönlichkeit. Gäbe es einen Sympathiewettbewerb, so wäre Talion gewiss nicht in der oberen Liga dabei. Außerdem haben viele Charaktere einfach zu wenig Screentime. Manche verschwinden sogar spurlos, ohne dass der Spieler irgendwas davon mitbekommt. Durch den kurzen Auftritt, können sich die Charaktere auch erst gar nicht wirklich entfalten, bei Golum und Ratbag besonders bedauerlich. Sind die beiden doch die einzigen Nebencharaktere, die Abwechslung und etwas wie Unterhaltung in die Zwischensequenzen gebracht haben.
Die Hauptaufträge bieten zudem sehr wenig Abwechslung, erst im letzten Drittel des Spiels bekommt man spannendere Aufgaben zuteil. Weiteres wurde das Spiel an manchen Stellen künstlich in die Länge gezogen. Und zu guter Letzt das Ende: Für mich die größte Enttäuschung die ich seit langem wieder in einem Spiel erleben durfte. Fast als wäre den Entwickler gegen Ende die Puste ausgegangen.
Gameplay
Glücklicherweise kann das Gameplay einiges wieder wettmachen, vor allem das dynamische Kampfsystem. Wer die Batman Arkham-Spiele aus dem Hause Rocksteady Studios kennt, weiß was ihn ungefähr erwarten wird. Statt aber wie der dunkle Ritter mit dem Fledermauskostüm wild um sich zu prügeln, greift Talion lieber zu einem Waffenarsenal, bestehend aus Schwert, Bogen und Dolch. Letzteres ist für die Schleichangriffe erforderlich. Das Kämpfen selbst macht extrem viel Laune, was nicht nur an der brachialen Inszenierung liegt. Wer Talion richtig gut beherrscht, der erlebt ein wahres Blutbad, denn das Spiel spart nicht mit Blut und abgetrennten Köpfen. Im Besonderen sind es die Hinrichtungen, welche klasse aussehen, die zusätzlich mit einem Slow-Motion Effekt stark betont werden (es gibt sogar einen Filmmodus für diese Szenen!). Zwar verlangt das Kampfsystem von einem nicht viel ab, trotzdem kommt man am Blocken oder Ausweichen nicht rum. Leider gerät man ab und zu in Situationen, wo man gegen eine fast endlose Meute von Orks kämpft, sodass am Ende nur mehr die Flucht übrig bleibt. Die Balance lässt grüßen.
Abseits den Kämpfen klettert, läuft, hüpft und schleicht Talion wie ein berühmter Meisterassassine mit Kutte aus einem anderen sehr bekannten Spiel. Das stille Vorgehen macht sehr viel Spaß, doch leider versagt hier etwas die Gegner-KI. Talion kann problemlos ganze Horden im Schatten ausmurksen, ohne dass die Grünhäuter irgendwas mitbekommen. Selbst wenn das Attentat nicht weit von ihnen passiert. Laune machts aber allemal.
Kommen wir zum eigentlichen Highlight des Spiels: Dem sogenannten Nemesis-System. Diese Feature ist eine Art stark vereinfachtes Politik-System unter den Orks. Dort könnt ihr ablesen, wer im Moment Hauptmann und Häuptling ist (Häuptlinge unterstehen den Hauptmännern). Und genauer an diesem Ansatz hier kann der Spieler eingreifen. Zum einen kann er durch Tötungen unter den Orkfürsten das Machtgefüge verändern, zum anderen kann er dort viele hilfreiche Informationen zu den jeweiligen Orks erhalten. Der Spieler weiß wer wem untersteht ist und wie er im Kampf effektiv gegen die Orks vorgehen kann. Talion kann auch durch eine spezielle Geisterfähigkeit Häuptlinge oder Hauptmänner unter seinem Willen bringen und sie dann für sich arbeiten lassen. Wobei arbeiten im Sinne für “Revolte gegen einen anderen mächtigen Ork anzetteln” oder für “Unterstützung im Kampf” bedeutet. Nützlich ist das Feature aber allemal, sofern man es auch vernünftig einsetzt. Doch leider steckt sehr viel ungebrauchtes Potenzial drin, denn die Nutzmöglichkeiten sind auf dem zweiten Blick doch stark beschränkt. Einen hohen Wiederspielwert eröffnet das Nemesis-System also nicht. Auch entfaltet sich die wahre Macht hinter dem System erst viel später, als Talion die Fähigkeit zum Kontrollieren bekommt. Warum man sich so entschieden hat, ist mir schleierhaft.
Schade außerdem, dass man immer nur mit den gleichen Waffen kämpft. Es gibt keine Ausrüstung im Spiel, lediglich Runen die Talion oder seine Waffen etwas aufbessern. Das Levelsystem ist dafür umso motivierender gestaltet. Für jeden Levelaufstieg kann man Punkte in Skills investieren, zum Beispiel um auf einen Caragon zu reiten, das sehr hilfreich ist. Das Spiel krankt nämlich mit sehr weiten Laufwegen, auch wenn es ein Schnellreisesystem gibt. Diese müssen aber zuvor erst freigeschaltet werden, indem man auf bestimmte Türme klettert. Wem kommt das nicht bekannt vor?
Technik
Obwohl Mittelerde: Mordors Schatten auch für die alten Konsolen (PS3, Xbox 360) erschienen ist, ist es grafisch dennoch gut gelungen. Besonders das Charakterdesign bei den Orkpersönlichkeiten ist optisch erstklassig. Von der Synchronisierung kann man das aber nicht immer behaupten. Ich hatte oft das Gefühl, dass die Stimme mehr zu einem Menschen passt als zu einem monströsen Uruk. Abseits der Charaktere erwartet den Spieler zudem eine sehr trostlose Welt und das im wahrsten Sinne der Worte. Die Entwickler haben es irgendwie versäumt Mordor mit Details und Leben zu füllen. Es gibt zwar zwei unterschiedliche Regionen, diese unterscheiden sich aber in ihrem Gebiet kaum. Und immer ständig gegen Orks zu kämpfen ermüdet außerdem das sattgesehene Auge des Spielers. Musikalisch gibt sich das Spiel keine Blöße. Ein epischer Soundtrack begleitet den Spieler von Anfang bis zum Ende des Spiels, der sich speziell bei den Auftritten der Orkfürsten bemerkbar macht.
Fazit
Es ist zum Verzweifeln! Da habe ich mich endlich gefreut nach den eher mittelmäßigen Vorgängern Der Herr der Ringe: Die Eroberung und Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden wieder ein gutes Spiel im Tolkien Universum vor mir liegen zu haben. Doch Mittelerde: Mordors Schatten versagt genau dort, was einem Der Herr der Ringe-Spiel eigentlich nicht passieren dürfte: Bei der Handlung. Sie wird wirr und ohne jegliche Spannung erzählt, die Hauptmissionen dazu sind oft nur belanglos und die Charaktere blasser als ein Mensch mit Blutarmut. Dabei war ich von den Entwickler Monolith Productions Besseres gewohnt, was sie mit der berühmten Horror-Shooterreihe F.E.A.R. auch bewiesen haben. Ich sage jetzt nicht, dass Mittelerde: Mordors Schatten ein absolut schlechtes Spiel sei, es ist nur nicht das geworden was es eigentlich verdient hat. Schade eigentlich, denn viel Potential wäre da gewesen. Wer auf Handlung verzichten kann und einem actionlastigen Kampfystem nicht abgeneigt ist, der dürfte nichtsdestotrotz viele Stunden Spaß am Spiel haben. Ich hoffe, dass das nächste Ring-Spiel wieder zurück zu den alten Tugenden kehrt, damit der arme Tolkien sich nicht dauernd im Grab umdrehen muss.
7 von 7 Benutzern fanden diese Rezension hilfreich.
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