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Würdiger Nachfolger

Nach dem fulminanten ersten Teil war es natürlich klar, dass auch der zweite Film der Reihe geschaut wird. Mit einem Budget von "nur" 78 Millionen USD ist auch dieser Film vergleichsweise bodenständig, obwohl man nach dem ersten Teil mehr als ausreichend Mittel zur Verfügung gehabt hätte.

Handlung
Jason Bourne ist mit Freundin Layla nach Indien geflüchtet, um dort in Frieden leben zu können. Doch die Ruhe währt nicht lange und Layla wird von einem Killer erschossen. Bourne vermutet hinter der Tat die alten Kumpanen von Treadstone (dem Projekt, das Bourne geschaffen hat). Also reist er nach Europa und kommt über Umwege nach Berlin, wo ihn schon die CIA erwartet.
Keine Überraschung - auch in diesem Film geht's wieder richtig zur Sache. Die Action ist diesmal gewaltiger, die Kampfszenen härter. Das alles wird gepaart mit einem noch besseren Jason Bourne, der deutlich an Charaktereigenschaften in Bezug auf den ersten Teil gewonnen hat. Das Ende passt zum Film (dieses Mal mehr als zu ersten). Auch beweist die Handlung, dass Bourne trotz seines Schicksals seinen Humor nicht verloren hat.
Auch wieder mit dabei sind die Wendepunkte, die dem ganzen noch mehr Spannung verleihen.

Setting & Kamera
War im ersten Teil Paris das Zentrum der Handlung, so sind wir dieses Mal ein wenig heimischer in Berlin. Zum einen gefällt mir die Entscheidung gut, dass ein amerikanischer Film in Europa - zum zweiten Mal - gedreht wird (andererseits tragen die Amerikaner den Ärger ja meistens zu anderen^^). Zum anderen ist auch Berlin wieder sehr gut in Szene gesetzt, viele wichtige Erkennungsmerkmale der Stadt sind dabei. Das Setting ist deshalb fast perfekt.
Fast - denn der Film erlaubt sich einen großen Schnitzer: Offenbar hat der Tonmeister nur schnell in Google nach Sirene gesucht und dabei nicht bedacht, dass sich deutsche und amerikanische da unterscheiden. Und so sind 2-3 Stellen im Film vorhanden, in der die deutsche Polizei mit amerikanischer Sirene auffährt - manchmal gepaart mit der deutschen (was auch überhaupt keinen Sinn macht). Zum anderen hat die Moskauer Polizei dann die deutsche Sirene, was auch wenig Sinn ergibt. Aber gut, auf jeden Fall lustig
Kamera mäßig gibt es wieder nichts zu bemängeln. Die Kämpfe sind intensiver, härter und gewaltiger als zuvor. Das alles wird durch schnelle Schnitte, schnelle Schwenks und Nahaufnahmen verstärkt.

Charaktere
Jason Bourne steht hier - auch verschuldet durch den Tod seiner Freundin - viel mehr im Fokus. Sein Charakter ist viel tiefer und mehrdimensionaler als im ersten Teil. Das Augenmerk liegt auf seinen Entscheidungen, den Handlungen und der Tatsache, dass er seinen Gegnern immer einen Schritt voraus ist.
Matt Damon verleiht seiner Figur noch genauere Züge, er verfeinert sie und präsentiert sie hervorragend.
Die weiteren Schauspieler - gerade auf der "bösen" Seite können auch überzeugen.

Fazit
Der zweite Teil ist noch besser als der erste. Mehr - und vor allem intensivere und härtere - Action, mehr Tiefe im Charakter und eine genau so gute Story machen diesen Film zu einer echten Glanzleistung. "Die Bourne Verschwörung" ist ein würdiger Nachfolger des ersten Teils und sollte auf jeden Fall (natürlich nach Nummer eins) gesehen werden.