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Leider nur mittelmaß

Lang lang ist meine letzte Rezension her. Aber meine Meinung über Homefront möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.

Handlung
Die Handlung an sich hört sich echt richtig geil an. Nordkorea wird sehr mächtig, übernimmt Südkroea. Kim Jong Il stirbt, Kim Jong Un kommt an die Macht. Durch Querelen mit den USA und sinnlose Kriege des Westens im Nahen Osten steigt der Ölpreis exorbitant, die Amerikaner laufen Amok - im eigenen Land. Nordkorea wird indes immer mächtiger und greift eines Tages die USA an, die jetzt natürlich voll verkacken und prompt besetzt sind.
Es formiert sich ein Widerstand gegen die grausamen Besetzer.

Und eben in diesem sind wir. Die Story ist dabei wirklich ambitioniert und durchaus realistisch. Bis zum jetzigen Datum stimmen außerdem alle Vorhersagen, die das Spiel getroffen hat (höhö). Leider ist nur das Gerüst der Story so gut. Im Spiel selbst wird die Story dann eher schlecht als Recht präsentiert, gerade Dialoge sind äußerst grausam anzuhören.
Cool ist allerdings, dass wir immer mehr kleine Hinweise zu der aktuellen Situation sammeln können, die in Form von Zeitungen überall herumliegen.
Da steht dann zum Beispiel drin, dass die Koreanischen Chips, die überall verbaut sind, Hintertüren haben (was ja vom US-Senat aktuell befürchtet wird - allerdings im Fall von China).

Gameplay
Das Storygerüst war das einzig gute an Homefront. Denn jetzt wirds schlecht.
Die Steuerung unserer Hauptfigur ist extrem schwammig, treffen tut man eher selten etwas und die KI ist mehr als dumm - und zwar auf beiden Seiten. Dazu kommt dann noch die berühmte Call of Duty Anvisierungstaktik der Gegner. Wurst ob die anderen viel näher dran sind, auf dich wird geschossen, und zwar von jedem. Die Levels sind sehr schlauchig und gleichen sich allesamt sehr.
Die Waffen hören sich schrecklich an und unterschieden sich auch kaum. Am schlimmsten ist aber die Lokalisation. Die Dialoge hören sich auf Deutsch zum einen extrem lächerlich und pseudo-cool an. Zum anderen unterbrechen sich die Charaktere ständig selbst bzw. reden sich rein, sodass man kein Wort versteht. Dazu kommen noch sinnlose Anweisungen und Befehle, die nie stimmen.
Abwechslung gibt es ein wenig, so kann man Humwees fahren und Heli fliegen. Das ist aber auch so platt inszeniert und schwammig bis zum geht nicht mehr.
Man hatte zeitweise echt keine Lust mehr, weiter zu spielen.

Grafik
Ja, die Grafik. Wenn Homefront 10 Jahre älter wäre, sähe es bestimmt immer noch nicht zeitgemäß aus. Denn die Grafik ist einfach unterirdisch. Detailarm und ohne Liebe zusammengeschustert sind die Levels. Die Gesichter haben kaum Emotionen und sehen dazu noch albern aus. Am schlimmsten ist aber die Flora. Hier wurden ganze Zweige einfach als grüne Textur dargestellt, die nur matschig aussieht. Richtig schlimm!

Multiplayer
Der ist eigentlich ganz spaßig und wie Call of Duty aufgebaut. Nur duch einen immer noch nicht gefixten Bug ist man nach 2-3x neustarten schon auf dem höchsten Level. Die Balancierung der Waffen und Klassen ist ein Witz und die Auswahl der Maps ebenso.

Fazit
Ihr seht schon, toll ist Homefront nicht gerade. Die Story ist sehr ambitioniert (und wie ich finde richtig genial) und es hätte ein so gutes Spiel werden können. Nur leider ists das nicht mal im Ansatz. Das Gameplay ist einfach nur grauenhaft und die Grafik unterirdisch. Das wäre aber alles eher weniger schlimm, wenn die "Kollegen" nicht so abartig dumm wären und die ganze Zeit so hohles Zeug vor sich hinlabern würden. Das hat mich wirklich aggressiv gemacht und mehr gestört als die ganzen anderen Punkte. Dazu noch das ineinander reden und der übertriebene Patriotismus.
Homefront hätte ein so gutes Spiel werden können, und das ist wirklich schade.
Für die gute Idee in der Story und deren Präsentation am Anfang gebe ich 4/10 Sterne. Kauft es auch bei Gelegenheit gebraucht irgendwo, mehr als 15€ sollte man nicht ausgeben.