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Prämisse: Fehleinschätzung

Keine fünf Minuten hatte es gedauert, schon kam der zeitweilige Verdacht es würde sich um ein typisches Ganovengerangel in allerfeinster B-Filmqualität handeln. Eine Gruppe von Kerlen, allesamt bewaffnet und sehr unerfahren in ihrer einst gewonnenen Machtposition, Schaumschlägertruppe am Hollywoodstreifen. Doch schon wenig später wurde die Figur um Farrell interessanter, man beginnt zu erahnen das ihn etwas antreibt, man wusste nur noch nicht was. Dann kam sie, Noomi Rapace und machte meine erweckte Hoffnung zunichte. Nein, sollte sich wahrlich um eine Liebestragödie am Filmset handeln, die Frau wird bestimmt Farrells Geliebte und er gerät in ein Konflikt, wie sich Hollywood Filme eben entwickeln. Soll ich Ihnen etwas verraten? Das trifft zu, aber nicht wie Sie oder ich es zunächst dachten.

Wissen Sie, als ich die Rezension von DasFragezeichen laß, fühlte ich mich bestätigt und doch hegte sich in mir ein Verdacht auf: Ging DasFragezeichen voreingenommen an diesen Film heran? Dann würde ich sein/ihr Fazit nachvollziehen können. Doch der Film ist entgegen seiner Vermutung kein Actiongewitter. Er ist auch kein Thriller, aufdass sich Ihnen die Fußnägel hochrollen.

In meinen Augen ist dieser Film nahezu perfekt, denn er schafft es, entgegen der Masse, die Handlungen für den Zuschauer verständlich zu gestalten und doch die Spannung beizubehalten. Er fängt erst gar nicht damit an sich in eine Liebesromanze oder beinharte Ein-Mann-Armee zu entwicklen. Er zeigt den Fall, den Anfang eines Mannes. Er zeigt die Entwicklung und die, sagen wir mal, "Konstanthaltung" der Prinzipien des Mannes. Er zeigt und verbirgt Gefühle, Gefühle wie sie menschlicher nicht sein könnten.

Ach verflixt, jetzt habe ich den Satz so formuliert, wie ich mein Ende formulieren wollte, dabei hätte ich noch vieles schreiben können. Aber lassen Sie es mich auf den Punkt bringen: Dieser Film transportiert (wie nur sehr wenige) die Menschlichkeit ohne dabei überheblich oder albern zu wirken. Er ist deshalb so langatmig, weil er nur "dahingleitet", weil er menschliche Züge lediglich darstellt, ohne sie, in die für dummgehaltenen Zuschauergesichter pressen zu wollen. Das muss man mögen und daher halte ich die Rezension von DasFragezeichen auch für berechtigt, wenn man es mag, ist dieser Film jedoch ein begeisterndes Meisterwerk.

//edit: Ich schrieb weiter oben, der Film sei entgegen DasFragezeichens Vermutung kein Actiongewitter. Nun dieser Vermutung hat er nie aufgestellt und mir ist da ein Denkfehler passiert. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Ich hing in Gedanken an seiner Aussage, der Film sei langatmig, durch seine "weitschweifigen" Passagen. Und ich versuchte zu erklären, warum dieser Film ohne viel Action auskommt. Dabei ist mir bewusst, dass nicht immer Action von Nöten sei um eine gewisse Länge zu vermeiden. Daher tut es mir Leid, wenn ich seine/ihre Aussage in das falsche Licht gerückt habe, das war nicht meine Absicht.
1 mal bearbeitet, zuletzt 7. Juni 2013, 23:50 Uhr