Serj Tankian - Imperfect Harmonies
Neues Soloalbum vom SoaD-Frontman
Und wie der Zufall so will, durchstreifte ich einige Tage zuvor die Weiten des Internets nach neuen Alben und plötzlich fiel mir der Name „Serj Tankian“ auf. Ich wusste doch, dass der Name mir etwas sagt. Direkt bei Spotify nach dem Interpreten gesucht und ich wurde fündig. Imperfect Harmonies heißt es, das Cover wurde passend in zwei ungleiche Abschnitte geteilt — unvollständige Harmonien.
Wegen dieser unverwechselbaren Stimmfarbe hatte ich keine Mühe mir den Interpreten ins Gedächtnis zu rufen und auch das Bild, was sich mir eingebrannt hat, war sofort präsent.
Bei diesem Album gibt es meiner Meinung nach kein einziges Lied, bei dem ich sagen kann, dass es „schlecht“ ist. Der Gesang variiert bei jedem Track von »ruhig« über das gewohnte »Geschrei« bis hin zu den langgezogenen Wörtern in den ganz hohen Tönen. So ist Serj nicht nur der harte Rocker, sondern kann auch zu einem gefühlvollen Musiker mutieren. Das wird bei dem Track „Beatus“ deutlich. Und auch bei der Musikuntermalung hat sich Serj einiges einfallen lassen. So wurde zu dem üblichen Equipment (Gitarre, Bass, Drums) auch Elektro- und Orchestermusik beigeschmischt, um noch mehr Vielfalt in die Tracks zu bringen.
Mein persönlicher Lieblingstrack ist auch gleichzeitig die Singleauskopplung Left of Center (VÖ: 20.08), da mich das Lied stark an die alten Zeiten von System of a Down erinnert und mit dem gewohnten harten Gesang & Bässen überzeugen kann.
Natürlich will Serj nicht nur den Gesang hervorheben, sondern auch die Intention der Texte. Er ist armenischer Abstammung (wie die ganze Band SoaD) und setzt sich sehr intensiv für die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern ein (den Track Yes, it's Genocide singt er auf armenisch und erwirkt genau diese Anerkennung) und ist sonst sehr aktiv, was die Politik angeht. Er hat mit Tom Morello eine eigene Organisation gegründet, die sich „Axis of Justice“ schimpft. Außerdem spricht er sich offen gegen Gewalt und Ungerechtigkeit in der Welt aus, was für mich den Sänger noch sympathischer macht.
Fazit
Ich hoffe, ich habe euch mit dem politischen Kram nicht allzu sehr gelangweilt. Ich kann euch dieses Album einschränkungslos weiterempfehlen. Für die Leute, die die armenischstammige Wunderstimme bewundern ist es sowieso ein must-have. Für die, die von ihm noch nicht viel gehört haben, jedoch Interesse vorheucheln (), empfehle ich die älteren Alben von System of a Down (System of a Down, Toxicity, Steel this Album, oder die neueren wie Mesmerize und Hypnotize) oder das erste Album von Serj, Elect the Dead.
Falls ich etwas wichtiges vergessen/falsch aufgeführt habe, bitte in den Kommentaren anmerken, sodass ich es nachträglich reineditieren kann.
Vielen Dank für euere Aufmerksamkeit.