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3D-Technik im Heimeinsatz
Ihr braucht mehr Platz unterm Weihnachtsbaum!

(Image)Nach meinem letzten Erguss über die "Wiedergeburt" des 3D-Kinofilms, wurde ich dazu angehalten, doch einmal etwas über den Einsatz moderner 3D-Technik im heimischen Wohnzimmer niederzuschreiben. Was mit heutiger Technik alles möglich oder noch nicht möglich ist, und was ihr für den perfekten 3D-Genuss benötigt (außer dem obligatorischen Lottogewinn), erfahrt ihr hier!
Mit dem heutigen Sonntag, dem 14. November 2010, steht Weihnachten im Prinzip schon nahezu vor der Türe. Wir wissen das, die Lebkuchen, die seit September im Supermarkt vor sich hin verwesen wissen das, und auch die Industrie der Heimunterhaltung hat es mittlerweile mitbekommen und macht sich nun wie jedes Jahr scharf für den Angriff auf die längst veraltete Vergnügungstechnik, die im letzten Jahr unter den Weihnachtsbäumen zu finden war. Auch der Bezahlsender Sky, der 2010 den geringsten Verlust seit Deutschlandstart mit lediglich 80 Millionen € verbuchen durfte, widmet sich für das 3D-Weihnachtsgeschäft.

Und tatsächlich hat sich in diesem Jahr mehr verändert als in jüngster Vergangenheit. Während sich zeitweise der Fortschritt darauf beschränkte, die Bilddiagonale ein Zoll nach oben zu pressen oder Fernseher am Screenburning zu hindern, steht uns mit dem fantastischen 3D tatsächlich mal wieder Innovation ins Haus. Und das völlig gerechtfertigt! Vorjahresblockbuster wie My Bloody Valentine 3D und Avatar wurden komplett in modernsten 3D-Verfahren abgedreht und nicht erst im Nachhinein digital auf eine dritte Dimension erweitert. Die Filme feierten großen Erfolg und erweckten Heißhunger auf heimisches 3D-Vergnügen.

Doch was ist möglich und was nicht? Was muss ich mir anschaffen? Lohnt sich 3D überhaupt schon? Und wie tief muss ich in die Tasche greifen?

Fragen über Fragen. Fangen wir mit dem offensichtlichstem an: Dem Fernseher. Kann man mit einem normalen LCD- oder Plasmafernseher 3D-Inhalte anschauen? Nur mit extremen Abstrichen. 3D-Filme, die im Anaglyphenverfahren vorliegen, lassen sich mit einer passenden Brille anschauen. Hierzu benötigt man lediglich eine farbanaglyphische Brille, z.B. mit einem magentafarbenen und einem grünen "Glas" (je nach Film unterschiedlich). Wer Filme so anschaut und denkt, er hätte den 3D-Segen zu Haus, der hat weit gefehlt.

Anaglyphische 3D-Filme leiden unter stark reduzierten Farben, Doppelkonturen und Schatten. Kurzum: Es macht keinen Spaß. Wer sich ein Stück 3D-Kino nach Hause holen möchte, dem genügt eine 3€-Pappbrille längst nicht mehr.

Also nochmal: Kann ich 3D-Inhalte auf meinem Nicht-3D-Fernseher genießen? Eigentlich nicht. Wer das möchte, der muss tatsächlich ein aktuelles Gerät der Marktführer Panasonic, Samsung, LG, Sony und Konsorten beziehen. Diese Fernseher sind in der Lage, aktuelle stereoskopische 3D-Filme korrekt wiederzugeben. Je nach Hersteller und verwendeter Technik, benötigt der 3D-Fan zusätzlich noch entweder eine Polarisationsbrille oder eine LCD-Shutterbrille. Bei den Polarisationsbrillen wird Licht im Wechsel durch einen Polfilter entfernt, bei den Shutterbrillen erledigen das integrierte LCD-Gläser. Welche Technik sich hier langfristig durchsetzen wird? Vermutlich keine. Erstens ist es für den Komfort des menschlichen Auges eher unerheblich, welche Technik hier zum Einsatz kommt und zweitens basteln eifrige Forscher natürlich bereits an brillenlosen 3D-Fernsehgeräten.

Sollte ich mir jetzt einen 3D-TV zulegen? Wenn ihr genug Bares auf dem Konto und kein schlechtes Gewissen habt: Wieso eigentlich nicht? Wer sich jetzt einen neuen Fernseher kaufen möchte und mit 3D-Filmen liebäugelt, sollte auf jeden Fall einen genaueren Blick wagen. Nur sollte es dann ein Fernseher mit mindestens 100 Hertz sein, da eine zu niedrige Bildwiederholfrequenz bei 3D-Filmen zu Flimmern und Komfortverlusten führen kann. Lasst euch das Gerät beim Kauf auf jeden Fall vorführen und betrachtet das Bild einige Minuten, dann könnt ihr euch relativ sicher sein.

Was jetzt noch? Gut, dass ihr es ansprecht. Natürlich braucht ihr auch noch einen passenden 3D-BluRay-Player. Hier kann man den Kauf eher gelassen sehen. Es gibt wenig zu beachten, außer dass der von euch ausgewählte Player 3D-BluRay-Discs abspielen kann. Die restlichen Ausstattungsmerkmale sind eurem Geschmack überlassen, hier gibt es auch keine übermäßig großen Differenzen zwischen den verschiedenen Modellen.

Kommen wir langsam zum Fazit: Lohnt es sich aktuell, auf 3D-Technik zu setzen? Ich persönlich würde sagen, wenn ihr halbwegs aktuelle 2D-Technik zu Hause stehen habt, dann eher nicht. Dafür sind die einzelnen Geräte aktuell noch zu teuer, die Preistendenz steht aber auf "demnächst stark fallend". Zu beachten ist auch die Entwicklung, was brillenlose 3D-Geräte angeht. Toshiba und Sony haben bereits erste Geräte vorgestellt, die sich preislich aber noch jenseits von gut und böse befinden.

Wie bereits weiter oben erwähnt, lohnt sich meiner Ansicht ein Liebäugeln mit den 3D-Geräten, wenn ihr euch sowieso neue Geräte anschaffen wollt. Gerade zum Weihnachtsgeschäft werden die Firmen wohl auch mit günstigen Angeboten und Bundles locken, so dass Fernseher, Player und passende Brille durchaus bezahlbar werden. Dann kann man bald auch zu Hause staunende Gesichter auf Knopfdruck heraufbeschwören.

Plant ihr den Kauf von 3D-Geräten in nächster Zeit? Besitzt ihr bereits Equipment? Haltet ihr nichts von 3D? Ich bin gespannt auf euer Feedback.

dynAdZ
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dynAdZ
14. Nov. 2010, 18:53 Uhr
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