96 Hours - Taken 2
Soll man Teil zwei mitnehmen?
Nachdem in Teil eins der Ex-CIA-Agent Bryan Mills (Liam Neeson) sich durch die albanische Bevölkerung Paris' gemetzelt hat, um seine Tochter Kim (Maggie Grace) aus der Entführung zu befreien, bahnen sich erneut Probleme mit den Albanern an. Die Väter und Freunde der Toten finden das nämlich gar nicht witzig, wie Mills mit diesen umgegangen ist und wollen Rache. Und wie könnte man das besser anstellen, als Mills und dessen Ex-Frau Lenore (Famke Janssen) in Istanbul zu entführen. Somit bleibt es an der Tochter dieses Mal hängen, die beiden aus den Klauen der Südländer zu befreien.
Der Plot ist - mal wieder - nicht besonders geistreich. Trotzdem schafft es der Drehbuchautor Luc Besson eine halbwegs sinnvolle Fortsetzung zusammenzubasteln. Damit allerdings keine Kopie des ersten Films entsteht, setzt der neue Regisseur die Akzente auf mehr Tiefe (neben der Action natürlich). Der Film wirkt ein wenig wärmer und herzlicher als noch im kalten ersten Killer-Teil. Allerdings nimmt man dem Film die Tiefe, die Moral, die er zeigen möchte, nicht wirklich ab, sodass 96 Hours - Taken 2 zwar mehr Tiefe aufweisen kann, diese aber nicht wirklich überzeugt.
Aber das interessiert eh kaum jemanden, denn 96 Hours steht vor allem für eins: Action & Gewalt. Und mit 55 Millionen Dollar mehr im Geldbeutel hat Olivier Megaton hier ordentlich zugegriffen. Die Action ist noch fulminanter als im Vorgänger. Die Kämpfe werden dabei besser inszeniert und wirken intensiver. Das geschieht in der türkischen Stadt Istanbul, die beeindruckend dargestellt und sehr lebendig und realitätsnah gezeigt wird.
Dabei lassen sich bei der Inszenierung deutliche Parallelen zu den anderen Werken von Olivier Megaton erkennen. Wie bei Transporter 3 oder Colombiana dominieren schnelle Schnitte und harte Action. Die Kameraarbeit ist dabei immer sehr hochwertig und fängt das Geschehen gekonnt ein. Das alles erzeugt einen Hochgeschwindigkeitsfilm mit einem äußerst extrovertierten Hauptdarsteller.
Eben dieser ist wie schon im ersten Teil getrieben vom Beschützerinstinkt eines Vaters. Dabei kennt er eigentlich keine moralischen (und auch physischen) Grenzen, denn er wäre bereit alles zu tun - bis jetzt. Denn in Teil zwei erhält Neeson eine leicht moralische Komponente, die nicht wirklich zu ihm passt und - wie schon erwähnt - auch nicht wirklich zum Film gehört. Trotzdem kann Big Daddy wieder überzeugen. Genauso wie seine restliche Familie übrigens. Des Weiteren ist es schön, dass viele bekannte Gesichter aus Teil eins wieder zu sehen sind (auch wenn sich kaum jemand an diese erinnern dürfte).
Mit 96 Hours - Taken 2 dürfen wir uns auf einen echt guten Actionfilm freuen. Vieles wird einem zwar bekannt aus dem ersten Teil vorkommen, man kann jedoch das Abenteuer in Istanbul nicht als einfache Kopie dessen aus Paris sehen. Denn gerade durch die anfänglich neue Konstellation der Situation (Vater und Mutter gefangen) entsteht eine neue Spannung und gerade Fans des ersten Teils dürften hier voll auf ihre Kosten kommen.
Wer den ersten Teil allerdings nicht gemocht hat, sollte sich auch diesen hier sparen. Denn bis auf die leicht verkorkste moralische Komponente ist Taken 2 immer noch ein sehr actionlastiger Film.
Ich persönlich werde mir den Film anschauen, denn ich fand Teil eins schon sehr gut und freue mich auf Teil zwei.
Wie sieht's bei euch aus? Habt ihr Bock auf Taken 2? Oder ist das nichts für euch?
Material: filmstarts.de | moviepilot.de | moviejones.de
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