Cold Blood
Kein Ausweg, keine Gnade?
Das Gangster-Geschwisterpaar Addison (Eric Bana) und seine Schwester Liza (Olivia Wilde) haben nach einem erfolgreichen Casinoüberfall einen Autounfall und entschließen sich mit getrennter Beute auf unterschiedlichen Routen nach Kanada zu kommen.
Dabei schlägt Liza den versöhnlicheren Weg ein und bandelt mit dem Boxer Jay an und entkommt so. Ihr Bruder nimmt den gewalttätigeren Weg und räumt einfach alles aus dem Weg, was ihn von der Freiheit trennt.
Aber ein paar Tage später, nachdem jeder seinen Weg gegangen ist, treffen sich die beiden Geschwister wieder. Es ist Thanksgiving und Jay sitzt am Esstisch mit seiner Familie, mit dabei seine Bekanntschaft Liza. Und auch Addison ist mit von der Partie. Und der will auch teilnehmen am Familienmahl. Und damit ihm das auch keiner verwehrt, hat er gleich mal eine Pumpgun mitgebracht und alle Teilnehmer bis auf seine Schwester gefesselt...
Die Story hört sich auf den ersten Blick ganz passabel an, ist sie aber nicht. Denn es gibt einfach zu viele ungeklärte Stellen. Der Film schneidet viele Themen nur leicht an, um sie dann gleich wieder zu verwerfen und so den Zuschauer vor die Nase zu stoßen. Noch dazu mag sich nicht wirklich das Gefühl der Ausweglosigkeit der Situation oder der Dramatik der Geiselnahme einstellen. Hier wäre definitiv sehr viel mehr drin gewesen.
Allzu talentiert sind die Akteure nicht. Allen voran unser Geschwisterpaar. Olivia Wilde mag zwar ganz gut aussehen, schauspielerische Höchstleistungen darf man aber weder in ihren Verführungen noch ihrer "Sex"-Szene erwarten. Hauptcharakter Addison, der von Eric Bana gespielt wird, metzelt sich zu Beginn des Films noch recht glaubwürdig durch den Forst. Sobald er aber seine kranke Phantasie einer glücklichen Familie ausleben möchte (soll/darf/muss?), ist es vorbei mit der Glaubhaftigkeit. Denn hier agiert Bana fast fromm, viel zu lasch und auf keinen Fall sadistisch, wie die Rolle es vorsehen würde. Der Rest des Casts reiht sich irgendwo in dieser Leistung ein.
Immerhin, die Action ist recht solide, wenn auch manchmal ein wenig gewollt. Der Grad an Gewalt ist durchaus passabel und viele Szenen machen Spaß beim ansehen. Ein Meisterwerk der Inszenierung kann man natürlich nicht erwarten, aber das muss es ja auch nicht sein.
Cold Blood - Kein Ausweg, Keine Gnade ist ein eher durchschnittlicher Film. Durchschnittliche Story, Regisseur, Action, Schauspieler. Trotzdem kann man ihn sich ganz gut einmal ansehen, wer also sowieso nichts vor hat, darf gerne zugreifen. Nur allzu hohe Erwartungen darf man eben auch nicht haben. Die letzte Frage haben wir StudioCanal zu verdanken, die wohl dachten, dass der Deutsche mit "Deadfall" überfordert wäre und gleich mal einen drei Mal so langen deutschen Titel erfanden. Damit der sich aber cool anhört, packten sie noch etwas amerikanisches davor und tada - fertig ist ein unsinniger Titel.
Cold Blood kommt am 22. November in die deutschen Kinos.
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