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Zero Dark Thirty
Eine dunkle Stunde des Films?

(Image)Zero Dark Thirty ist ein sehr kontrovers diskutierter Film. Denn es geht um nichts anderes als "die größte Menschenjagd der Geschichte" - und zwar der auf Osama Bin Laden - mutmaßlicher Anführer des Terror-Netzwerkes Al Quaida und damit mitverantwortlich für 9/11. So sind geteilte Meinungen quasi vorprogrammiert. Wie mir der Film gefallen hat, lest ihr jetzt.

Der Film startet einige Jahre vor dem Auffinden Bin Ladens. Im Zentrum der Handlung steht Maya, eine Ermittlerin einer CIA-Einheit, die damit beauftragt ist, Bin Laden zu finden. Dafür ist den USA auch jedes Mittel recht - jedenfalls bis zur Wahl von Barack Obama. Allerdings müssen sie und ihr Team anfangs viele Rückschläge hinnehmen, denn nicht nur ist Al-Quaida ihnen meist einen Schritt voraus, auch die eigene Führungsriege ist nicht immer einfach von den eigenen Plänen zu überzeugen. Doch dass am Ende natürlich alles klappt, sollte jedem seit dem 2. Mai 2011 bekannt sein.

Dabei verknüpft der Film viele verschiedene Genres. Während die Suche nach Bin Laden eher ein Drama bzw. Krimi ist, die zwischendurch mit ein bisschen Humor unterbrochen wird, ist die schlussendliche Operation Neptune's Spear von Action geprägt.

Im Verlaufe des Films entwickelt sich vor allem die Protagonisten Maya (Jessica Chastain) . So ist sie am Anfang doch sehr der Folter, die durchaus drastisch dargestellt wird, abgeneigt, wohingegen sich ihre Einstellung gerade gegen Ende deutlich ändert. Dieser Wandel ist sehr gut mit Ereignissen - ob real oder nicht lässt sich bei einer Black-Ops-Aktion der CIA in Afghanistan/Pakistan schwer sagen - begründet und dadurch zumindest nachvollziehbar. Der Film erfindet für historisch unbekannte Geschehnisse glaubhafte und plausible Szenen, sodass man nicht genau weiß, was nun noch zur "wahren Begebenheit" gehört und was Fiktion ist.

Das ist meiner Meinung nach auch einer der Punkte, die Zero Dark Thirty sehenswert machen. Denn der Film versteift sich nicht darauf, die Ereignisse wahrheitsgetreu abzubilden, sondern ist vielmehr ein Spielfilm, der sich die Begebenheiten als Grundlage nimmt. Trotzdem kann natürlich der Film und damit auch seine Regisseurin Kathryn Bigelow, die schon The Hurt Locker drehte, nicht die Wirklichkeit ignorieren.

Das resultiert aber nicht, wie man beim Thema vielleicht glauben könnte, in Patriotismus oder Verherrlichung dieser ganzen Aktion, sondern in teilweise deutliche Kritik an dem System und dessen Methoden. Diese äußeren die Beteiligten allerdings meist eher indirekt, aber offenbar doch so deutlich, dass einige US-Senatoren verlangten, dass Bigelow das Werk als Fiktion darstelle.


Wie ihr merkt, ist es schwierig, den Film genau zu beschreiben, denn sobald man konkreter wird, spoilert man doch zu viel. Denn das Hauptgerüst des Films ist bekannt.

Mir hat Zero Dark Thirty wirklich gut gefallen, denn er zeigt ein spannendes Thema mit einer interessanten Protagonistin. Der Film wird dabei aber nie pro-amerikanisch, was ich zuvor befürchtet hatte. Vielmehr war ich ein wenig überrascht, als dann auch noch Kritik an der Vorgehensweise des größten Erfolgs der moderneren Geschichte der USA gefallen ist. Auch die Mischung aus Action und Drama war sehr überzeugend. Alles in allem ein guter Film, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Eure Meinung wie immer in die Kommentare!

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Chrissik
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Chrissik
31. Jan. 2013, 07:50 Uhr
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