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IMDb-Week Teil 5 - Film & TV-Blog

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IMDb-Week Teil 5
Die 250 besten Filme aller Zeiten

(Image)In der mittlerweile fünften Ausgabe der IMDb-Week behandeln wir zum großen Teil Filme, die vielen unbekannt sein werden. So könnt ihr zum Beispiel gespannt sein, wie mir der südkoreanische Psycho-Thriller "Memories of Murder" oder der französische Arthouse Film "La Haine - Hass" gefallen hat.



#230 - X-Men: Zukunft ist Vergangenheit
(Image)Der dritte Teil der erfolgreichen X-Men-Reihe trägt den Titel "Zukunft ist Vergangenheit" und kam 2014 in die Kinos. Regie führte zum dritten Mal Bryan Singer nach einem Drehbuch von Simon Kinberg. Der Action-Film spielt zu einer Zeit, in der die trostlos gewordene Welt von mächtigen Robotern übersät ist, dessen Ziel es ist, alle Mutanten auszulöschen. Entwickelt hat diese Roboter der Wissenschaftler Bolivar Trask, gespielt von Peter Dinklage, bekannt vor allem aus der Serie "Game of Thrones". Um die Finanzierung dieses Projektes durch die US-Regierung im Nachhinein zu verhindern, reist Wolverine mithilfe der X-Men 50 Jahre in die Vergangenheit. Dort begegnet er den alter Egos seiner späteren Mitstreiter. Der Cast von "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" ist durchsetzt von hochkarätigen Schauspielern wie Michael Fassbender, James McAvoy, Jennifer Lawrence, Patrick Stewart und natürlich Hugh Jackman als Wolverine. Sie alle machen ihren Job gut, allerdings nicht überragend gut. Schade ist auch, dass Ellen Page nur einige Minuten auf der Leinwand zu sehen ist. Zudem sind die Action-Sequenzen meiner Meinung nach leider all zu mittelmäßig und austauschbar gehalten; nur einige Szenen bleiben im Gedächtnis. Allgemein merkt man dem Film zu seinem Leidwesen an, dass es sich hier um einen klassischen Action-Blockbuster von Marvel handelt: Hier wird mehr Wert auf teure Effekte als auf eine tief gehende Handlung gelegt. An den Einspielergebnissen sieht man, dass das vielen gefällt; mir allerdings nicht. Grade weil mir "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" von Anfang an nicht sympathisch war, fielen mir in dem gut 2 Stunden langen Blockbuster einige Filmfehler auf. All dies lässt mich dem Film lediglich 6 von 10 Punkten geben.


#229 - Memories of Murder
(Image)Der zweite Film vom südkoreanischen Regisseur Bong Joon-ho trägt den Titel "Memories of Murder" und erschien im Jahr 2003. Er spielt im Jahre 1986 in einer Kleinstadt, die von einem Mörder heimgesucht wird. Dieser tötet immer bei Regen, und zwar nur attraktive junge Frauen in roten Kleidern. Auf seine Fährte begeben sich 3 Ermittler, deren Ermittlungsmethoden mitunter sehr unterschiedlich zueinander sind. Ihre Ermittlungen werden von Rückschlägen und weiteren Morden des Killers bestimmt. Mehr will ich von der Handlung von "Memories of Murder" auch nicht verraten. Selten habe ich einen Psycho-Thriller mit einer solch dichten Atmosphäre gesehen, wie Joon-ho sie hier erzeugt. Der Film ist durchweg düster und bedächtig inszeniert, was vor allem durch den grandiosen Einsatz der Kamera und des Schnittes erreicht wird. Auch die Musik des Films untermalt seine verschiedenen Szenen so sehr, dass man einige Male noch länger in einer dieser wunderbar komponierten Szenen verharren will. Erwähnt sei hier auch, dass das Drehbuch von "Memories of Murder" auf wahren Begebenheiten basiert. Zwischen 1986 und 1991 tötete der erste Serienkiller in Südkoreas Geschichte Zehn Frauen auf bestialische Weise. Um das Ende des Films an dieser Stelle nicht zu verraten, gehe ich nicht weiter ins Detail. Leider war mir der Psycho-Thriller aus Südkorea an einigen Stellen zu langatmig und träge, was aber durch seine hervorragend gespielten Charaktere wieder wettgemacht wird. Jeder der Ermittler weißt einen ganz persönlichen Ermittlungsstil auf und spiegelt damit auch einen möglichen Umgang mit der Tragödie eines Mordes wieder. So bekommt "Memories of Murder" sehr gute 9 von 10 Punkten von mir.


#228 - Die Nacht des Jägers
(Image)"Die Nacht des Jägers" ist ein Thrillerdrama aus dem Jahre 1955 und die einzige Regiearbeit des Schauspielers Charles Laughton, den die meisten noch als den "Glöckner von Notre Dame" kennen werden. Der auf dem gleichnamigen Roman von Davis Grubb basierenden Film handelt von Harry Powell, der sich als frommen Wanderprediger ausgibt. In einer Gefängniszelle erfährt er von einem zum Tode verurteilten Mithäftling, dass dieser 10.000 US-Dollar erbeutet und bei seiner Familie versteckt habe. Daraufhin schleicht sich Powell in der Hoffnung an das Geld zu kommen bei der Witwe des Hingerichteten und dessen 2 Kinder ein. Da nur die Kinder das Versteck des Geldes kennen und Powell sich dessen schnell bewusst wird, beginnt ein Katz und Maus Spiel. So kann man die Grundhandlung des Filmes zusammenfassen, der bei seiner Erstveröffentlichung ein absoluter Misserfolg war. Warum aber gilt er heute gemeinhin als einer der besten Filme aller Zeiten? - Das liegt meiner Meinung nach an seinen vielen Tabubrüchen, seinen gesellschaftskritischen Tendenzen und zahlreichen Themen, die ihrer Zeit weit voraus waren. Der Film vereint mehrere Genres und Stilmittel in einem 90-minütigen Werk und schafft so etwas gänzlich neues. So weist der Film beispielsweise märchenhafte, sehr düstere aber auch biblische und religiöse Stimmungen auf. Auch die für die 50er Jahre ungewöhnlichen Kamerafahrten und -einstellungen sowie die Erzählstruktur, in der mehrere kleinere, von der Hauptgeschichte abgekoppelten Handlungen erzählt werden, haben mich überzeugt. Die Filmmusik von "Die Nacht des Jägers" reicht von spannungsvollen und kraftvollen Passagen bis hin zu Kinderliedern, die den Eindruck nochmals verstärken, dass man ein Märchen für Erwachsene schaut. Ich gebe dem Film eine gute Bewertung von 8 von 10 Punkten.


#227 - Hundstage
(Image)Der 1975 erschienene Film "Hundstage" von Sidney Lumet, der unter anderem auch für "Die Zwölf Geschworenen" verantwortlich ist, handelt von Sonny Wortzig. Er überfällt am 22. August 1972 eine Bank, um für die Geschlechtsumwandlungs-Operation seines Lebensgefährten Leon zahlen zu können. Jedoch unterlaufen ihm und seinem Komplizen Sal mehrere Fehler und auch sonst läuft bei diesem Banküberfall alles schief. So kommt es, dass die Bank in Windeseile von Polizei und FBI umstellt und von Hunderten Schaulustigen und Kameramännern belagert wird. Sonny versucht mehrmals auf offener Straße mit der Polizei um seine Geiseln zu verhandeln, um einen Weg aus seiner misslichen Lage zu finden. So lässt sich die Handlung desoscarprämierten Dramas, in dem niemand Geringeres als Al Pacino die Hauptrolle spielt, zusammenfassen. Der Clou: "Hundstage" basiert auf einer realen Begebenheit. 1972 überfiel der damals 27-jährige John Wojtowicz eine Bank in Manhatten um für die Geschlechtsumwandlungs-Operation seines Geliebten zahlen zu können. Der Bankraub mit Geiselnahme dauerte insgesamt über 14 Stunden. Zum Glück ist der Film von 1975 nicht ganz so lang, aber meiner Meinung nach mit 2 Stunden Laufzeit immer noch zu langatmig. Was zum einen Stilmittel des Films ist, um die auswegslose Situation und die Verfahrenheit der Szenerie zu unterstreichen, ist mir persönlich störend aufgefallen. Nichtsdestotrotz ist "Hundstage" ein guter Film mit hervorragenden Schauspielern. Ob Al Pacino als Sonny oder Charles Durning als Detective Moretti, sie machen ihre Arbeit sehr gut. Außerdem ist mir die Komik des Films positiv aufgefallen: Das Zusammenspiel zwischen Geiselnehmern, Geiseln und der Polizei hält so manche grotesk-komische Situation bereit. Diese sind zum Teil auch aus der zum Grunde liegenden Geschichte entnommen. So sagte der Geschäftsführer der Bank in einem Interview, dass er am Tag des Überfalls mehr gelacht habe, als sonst in einer ganzen Woche. Wem die wahre Geschichte hinter "Hundstage" näher interessiert, kann ich die Dokumentation "The Dog" empfehlen. Ich gebe dem Film von Regisseur Charles Durning 7 von 10 Punkten.


#226 - Hass - La Haine
(Image)"Hass - La Haine" ist, wie ihr schon dem Titel entnehmen könnt, ein französischer Film. Entstanden ist er 1995 unter der Federführung Mathieu Kassovitzs, der unter anderem auch für "Die purpurnen Flüsse" verantwortlich ist. Kassovitz schrieb das Drehbuch und führte Regie bei dem Film, der den Tagesablauf dreier französischer Jugendlicher schildert. Sie leben in einem französischen Ort, der durch Kriminalität, Arbeitslosigkeit und Krawallen geprägt ist. Der jüngste dieser Krawalle wird durch die lebensgefährliche Verletzung des Jugendlichen Abdel durch die Polizei losgetreten. Da diese Verletzung von den meisten Jugendlichen sofort als willkürliche Polizeigewalt gesehen wird, werden die Spannungen zwischen den Fronten stärker. Als Vinz, einer unserer Hauptfiguren, eine Polizeiwaffe findet, nimmt er sich vor "das Gleichgewicht wieder herzustellen", sollte Abdel sterben. "Hass - La Haine" wurde komplett in Schwarz-Weiß gedreht und zieht den Zuschauer sofort am Filmanfang in seinen Bann. Die 3 Hauptcharaktere werden hervorragend gespielt; unter anderem Vincent Cassel mimt seine gleichnamige Rolle unnachahmlich und eindringlich. Der Film ist mit seinen 96 Minuten in keinster Weise zu lang und zieht sich zu keiner Minute. Die aggressive Grundstimmung und die bloße Langeweile der Jugendlichen wird grandios an den Zuschauer übermittelt; man fühlt sich mitten in das Geschehen hineinversetzt. Eine Milieustudie, die ohne erhobenen Zeigefinger auskommt und trotzdem auf eindrücklichste Art und Weise zeigt, wie Menschen mit zu viel bzw. zu wenig Macht umgehen. Positiv herauszustellen wäre an dieser Stelle noch die Kameraarbeit von Pierre Aïm, die vor 20 Jahren wegweisend war: Eine an einem ferngesteuertem Modellhubschrauber befestigte Kamera filmte die meiner Meinung nach optisch eindrucksvollste Szene des Films. So gebe ich "Hass - La Haine" sehr gute 9 von 10 Punkten.



Das war es mal wieder mit der IMDb-Week für dieses mal! Was sagt ihr zu den vorgestellten Filmen bzw. meinen Bewertungen? Vor allem eure Meinungen zu "Memories of Murder" und "Hass - La Haine" interessieren mich sehr! Ich freue mich auf eine spannende Diskussion.

Für all die fleißigen Cineasten unter euch, hier die 5 Filme, die in der nächsten und sechsten Ausgabe der IMDb-Week behandelt werden: Schlacht um Algier, Rocky, Die Monster AG, Ip Man und The King's Speech. Viel Spaß beim Film!

Lenn
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Lenn
24. Mai 2015, 20:16 Uhr
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