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Romy Schneiders Leben war ein Drama, das in Alkohol, Tabletten und Verzweiflung endete. Die ARD hat aus ihrem Schicksal jetzt einen keimfreien Film namens "Romy" gemacht, in dem Hauptdarstellerin Jessica Schwarz bloßes Mimikry abverlangt wird. Jede Farbe geht verloren.
Romy Schneider ist eine Frau, die den Deutschen immer Angst gemacht hat. Eine, die als Verräterin galt, weil sie sich abgewandt hatte vom Aufbau-Deutschland. Die nicht Teil der Sissi-Gemeinde sein wollte und sich freimütig Liebhaber nahm, als andere Frauen zu Hause noch fragten, ob sie überhaupt arbeiten gehen dürfen. Eine, die Selbstbestimmung und Tiefe in der Liebe suchte und an den Männern ebenso scheiterte wie an ihrer eigenen Zerrissenheit.
An diese Romy haben sich die Macher der ARD-Verfilmung "Romy" nicht herangetraut. Sie zeigen eine Frau, die dem entspricht, was sich heute so "Promi" nennt; Frauen, die jedem Schwips eine Stunde Yoga entgegensetzen. Frauen, die das darstellen, was eine "Bunte" oder "Gala" sich auf die beiden Begriffe "Leben" und "Star" so zusammenreimen. Ein Leben also, in dem schon der Verlust der Handtasche ein Drama ist. Nicht erst der eines Kindes.
Wenn Jessica Schwarz Romy Schneider spielt, dann wünscht man sich, sie hätte vorher wenigstens mal einige Gläser Wein geleert. Oder der Regisseur. Und der Drehbuchautor. Aber statt sichfrei zumachen und etwas Kreatives zu entwickeln, scheinen alle Beteiligten in eine Angststarre gefallen zu sein. Offenbar will man bei der ARD mit diesem Fünf-Millionen-Euro-Projekt auf Biegen und Brechen beweisen, dass sich die Investition in sogenanntes "anspruchsvolles Fernsehen" lohnt.
"Romy" nach dem Drehbuch von Bendedikt Röskau und in der Regie von Torsten C. Fischer schildert das Leben der Tochter des Ufa-Stars Magda Schneider von den Kindertagen bis in den Tod. Der Film beginnt mit der Einlieferung Romy Schneiders in ein Pariser Krankenhaus 1981 und erzählt in Rückblenden ihre Kinderjahre zwischen Einsamkeit und Sehnsucht nach elterlicher Zuneigung, die Jugendjahre unter der Fuchtel der ehrgeizigen Mutter - und von einem Erwachsenenleben auf der Suche nach Liebe, Wahrhaftigkeit und Autonomie, das in einem Dunst aus Alkohol, Tabletten und Verzweiflung endet.
Zerquetscht in der selbst aufgestellten Falle
Regisseur Fischer hat für quasi-dokumentarische Sequenzen, die er zwischen die Spielszenen schneidet, private Super-8-Filme des Stars nachgedreht. Das erzeugt Nähe, Authentizität, Wärme. Die hochkarätige Besetzung mit Thomas Kretschmann als Ehemann Harry Meyen, Heinz Hönig als übergriffigem Stiefvater und Maresa Hörbiger als von Neidliebe und Geltungssucht getriebene Mutter illustrieren den Willen, es bei der Umsetzung an nichts fehlen zu lassen.
Genauso wie die vielen Drehorte und das Bemühen, dem stationsreichen Leben Romy Schneiders gerecht zu werden. Die Abwechslung der Bilder, die Liebe zum Detail in Ausstattung und Kostüm zeichnen gut gemachtes Fernsehen aus; aus dieser Grundlage kann Unterhaltung erwachsen, die nicht im Seichten absäuft. Und trotzdem versackt "Romy" auf der Ebene einer gut ausgestatteten Biografie. Das "Biopic", wie das junge und derzeit sehr angesagte Genre zwischen Biografie und Spielfilm heißt, wird in einer Falle zerquetscht, die es selbst aufgestellt hat: der Verpflichtung zur Authentizität.
"Romy", das wird in jeder Szene deutlich, soll nicht Andeutung, nicht Interpretation sein. "Romy" soll Abbild sein, das keine Fragen offen lässt. Benedikt Röskau ist ein sehr guter Drehbuchautor. Von ihm stammen Bücher zu Filmen wie "Contergan - Eine einzige Tablette" oder "Das Wunder von Lengede". Doch was im Spielfilm funktioniert, die Einarbeitung von Fakten, die Orientierung am Realen, bringt dem Biopic "Romy" den Langweiler-Tod: die Oberfläche eines abgefilmten Lebens, nach deren Konsum man denkt: "Und jetzt das Eigentliche, bitte!"
Torsten C. Fischer, der für seine Regiearbeit bereits zweimal mit dem deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde, arbeitet in diesem Punkt mit Löskau Hand in Hand. Auch er scheint von der Angst besessen zu sein, etwas falsch zu machen, etwas zu zeigen, das nicht zu belegen ist. Und so führt er die Hauptdarstellerin, deren größtes Manko es ist, aussehen zu sollen wie Romy Schneider, es aber nicht zu tun, in die Bewegungslosigkeit.
Mal eine Tablette, mal ein Glas Champagner
Wenn Jessica Schwarz spielt, dann tut sie das ganz brav. Hinter jeder Geste, jedem Seufzer - so nimmt es sich aus - steht das Drehbuch, der Regisseur. Nichts scheint der Gabe der Schauspielerin überlassen zu sein, alles scheint einem präzisen Plan zu folgen, den Schwarz Romy-adäquat auszufüllen hat. Ganz nah soll sie dran sein, auf dass der Zuschauer denken möge: Da ist sie ja, die Romy!
Das Sissi-Gefühl, die große emotionale Einheit, die das Publikum auch heute noch beim Anblick der "Junge Kaiserin"-Trilogie der fünfziger Jahre erfasst, soll auch hier hergestellt werden. Deshalb darf es auch nur die Oberfläche sein, die hier geboten wird, deshalb bleibt der Film weit von dem entfernt, was das Leben von Romy Schneider gekennzeichnet hat - Intensität. Egal, ob sie liebte oder litt, immer tat sie es mit vollem Einsatz. Als ihre große Liebe, Alain Delon, sie verließ, verübte sie einen Selbstmordversuch. Nachdem ihr Sohn durch einen Unfall starb, entstanden jene Fotoaufnahmen in einer Kneipe, auf denen sie wie ein Clochard aussieht. Der Film zeigt davon wenig. Mal eine Tablette, mal ein Glas Champagner führt Jessica Schwarz an die Lippen, mehr nicht. Und so fällt der Zuschauer fast aus den Latschen, als ihr Ehemann Harry Meyen ihr das Sorgerecht um den Sohn streitig macht und als Begründung Alkoholismus nennt.
Vielleicht hätte es diesem "Biopic" gut getan, sich von der Vorlage biografischer Daten zu lösen und so etwas wie künstlerische Freiheit auszuschöpfen. Jessica Schwarz die Möglichkeit zu geben, zu spielen, statt zu erfüllen. Vorher zwei oder drei Gläser Wein zu trinken, um sich frei zu machen von der ARD-Anspruchsknute. Vielleicht wäre es richtig gewesen, Leute diesen Film drehen zu lassen, die nicht so viel Angst vor Intensität haben.
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