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Endlich beglückt uns UbiSoft mit einem neuen Teil aus der Ghost-Recon-Serie.
Nach Advanced Warfighter ist es sehr ruhig um die Taktik-Shooter-Reihe geworden, fünf Jahre mussten die Fans sich gedulden.
Future Soldier nennt sich das neue Abenteuer; und Future Soldier steckt auch drin: Sensorgranaten, Magnetsicht, aktive Tarnung, Augmented-Reality, Selbstheilung, Deckungssystem, etc. pp.
Der Name ist also Progamm!
Zu Beginn des Spiels wird ein Konvoi angegriffen, wir sind Teil eines Ghost-Squads und versuchen diesen, mittem im südamerikanischen Busch, zu sichern.
Alle Feinde sind erledigt, wir sichern die Ladung, als es auf einmal anfängt zu piepen... wenige Sekunden später geht eine ziemlich große Bombe hoch und das ganze Squad geht hops.
Erst jetzt erfahren wir, was es damit auf sich hat: Die eben hochgegangene Bombe war eigentlich für Amerika bestimmt, tausende Zivilisten hätten sterben können. Hätte, hätte... das Ghost-Squad konnte es jedoch verhindern, musste aber, mit ihrem Leben, einen ziemlich hohen Preis dafür zahlen.
Nach diesem Fiasko schlüpfen wir in die Haut von Ghost-Recon-Neuling Kozak. Unsere Aufgabe ist es nun, die Hintermänner zu finden, die für diese Frevelei verantwortlich sind.
Soviel zur Story, die sich wie ein typischer Clancy-Roman anhört.
In der ersten Mission werden wir nach Bolivien geschickt um einen Drogendealer schrägstrich Waffenhändler dingfest zu machen, da dieser sich anscheinend in Schwierigkeiten befinden und irgendwie mit dieser Bombe in Verbindung stand.
Wir spielen aus der Third-Person, stehts unseren "Future Soldier" im Blick. Wenn wir anvisieren, können wir entweder in eine Schulter-Zoom-Ansicht wechseln oder durch das Visier der ausgerüsteten Waffe blicken.
Das Movement geht flüssig von der Hand, mit Maus und Tastatur also absolut kein Problem, obwohl hin und wieder das Gefühl des Konsolenports heraussticht, etwa beim Sprinten.
Wie in fast allen modernen Shootern ist auch hier ein Deckungssystem implementiert: Wir verschanzen uns hinter Mauern, Fahrzeugen und anderen Objekten und können sogar einen schnellen Deckungswechsel hinlegen, indem wir eine andere Deckung anvisieren und auf die Sprintentaste hauen. Das geht schnell von der Hand und erzeugt schnellere Gefechte mit mehr Dynamik. Und wenn es ein Deckungssystem gibt, dann wohl auch ... Selbstheilung.
Wenn wir ein paar mal von feindlichen Kugeln getroffen werden sackt unser Soldat zusammen und ein Timer läuft ab, indem uns ein Squadmitglied wieder hochhelfen muss, ansonsten: Game Over!
Durch eine Art "Augmented Reality"-Brille, die alle Ghosts tragen, haben wir stehts alle Einsatzziele, Squadmitglieder, Feinde, ... etc. im Blick. Deus Ex lässt grüßen!
Die Grafik... hmm... also die Texturen sind von 1954. Sehr matschig, fast keine Details. Schade! Dies wird jedoch einigermaßen gut von verschiedenen Effekten und Filtern kaschiert (HDR, Tesselation, DirectX 11, DoF, Bewegungsunschärfe), die zum Glück nicht allzu auffällig und übertrieben eingesetzt werden. Die Licht- und Schatteneffekte sind zweckmäßig, nichts überragendes.
Auf meinem System lief das Spiel mit Grafik auf Anschlag stehts ruckelfrei und sauber. (Specs unten)
Jedoch kam es mir so vor, als hätte das Spiel ein 30-FPS-Lock. Nachprüfen konnte ich das noch nicht.
Die Grafikeinstellungen sind okay. Auflösung, Vsync, DX11, AA, Schattendetails, Umgebunsverdeckung, Tesselation... alles ist schön Einstell- und Skalierbar.
Soundtechnisch gibt es, außer der Musik, nichts zu bemängeln. Waffensounds sind glaubwürdig, die deutsche Synchronisation nicht überragend, jedoch vollkommen ausreichend und nie nervig. Während den Missionen gibt uns unser Squad immer Infos über die aktuelle Umgebung, wie zum Beispiel Feindpositionen, ohne aufdringlich oder unrealistisch zu wirken. Die Musik ist jedoch ziemlich Identitätslos, zwar nicht nervtötend, aber überhaupt nicht einprägsam. Sie dudelt hin und wieder mal nebenher ohne wirklich aufzufallen oder das gerade Geschehene zu unterstützen. Hier wurde Potenzial verschwendet.
Vor den Einsätzen gibts ein umfassendes Briefing, indem wir viel über die Umgebung und die Einsatzziele oder Anwendungstips für neue Ausrüstung erfahren. Auch können wir hier durch den sog. "GunSmith" unsere Waffe komplett auseinandernehmen und nach unseren Wünschen hin modifizieren. Diese Änderungen haben direkten Einfluss auf das Schussverhalten der Waffe, zum Beispiel Feuerrate, Handling, Reichweite oder Abzugskraft. Klasse!
Und da der Name Future Soldier Programm ist, gibts natürlich noch weitere, hoch-technisierte Gadgets, wie zum Beispiel Drohnen, die für uns aus der Luft aufklären, Sensorgranaten, die das selbe am Boden tun und alle Feinde in einem gewissen Radius automatisch markieren, und eine ziemlich coole aktive Tarnung, die jedoch erst ab der zweiten Mission zur Verfügung steht.
Diese Tarnung ist ab jener zweiten Mission Standart und schaltet sich automatisch ein, sobald wir in die Hocke gehen oder uns nicht bewegen. Gegner können uns also mit aktiver Tarnung nur schwer entdecken.
Sollten wir uns jedoch zu schnell bewegen oder aus der Hocke gehen, deaktiviert sie sich.
Mit dieser Tarnung sind also Schleicheinlagen ala Splinter Cell kein Problem, werden sie doch ausdrücklich vom Spiel verlangt. Dies ist meiner Meinung nach ein schöner Ausgleich zwischen den rabiaten Actioneinlagen, wo mitunter minutenlang aus der Deckung raus auf ziemlich viele Feinde geballert werden muss. Hier geht Future Soldier nämlich deutlich "untaktischer" vor als in den vorigen Spielen.
Überhaupt kann von "großer" Taktik nicht mehr die Rede sein. Das Squad macht selbstständig Feindmeldungen und agiert auch eigentständig. Bewegungsbefehle gibt es nicht mehr.
Lediglich mit der Taste Q können wir bis zu vier Feinde markieren, die von unserem Squad ins Ziel genommen und in Sekundenschnelle liquidiert werden. Splinter Cells "Mark & Execute" Feature winkt zu uns herüber.
Fazit:
Future Soldier spielt sich nur noch bedingt wie die Vorgänger. Taktik ist Action gewichen, wobei trotzdem immernoch verhältnismäßig "viel" Taktik enthalten ist, dies Beweisen die gelungenen Schleicheinlagen. Auch ist die Action nie überdreht, wie zum Beispiel bei Call of Duty. Das Geschehen ist für diese Verhältnisse realistisch, wobei wir nicht vergessen dürfen das es nur ein Spiel ist, welches zumal noch in der nahen Zukunft angesiedelt ist und dementsprechend auch futuristisch sein will. Action und Taktik sind meiner Meinung nach gut ausbalanciert, auch Serienveteranen werden bestimmt gefallen finden.
Der GunSmith ist ein sehr gutes Feature. Es macht unglaublich viel Spaß seine Waffen zu modifizieren und umzurüsten, zumal dies auch tatsächlich entscheidende Veränderungen mit sich bringt.
Grafik und Sound sind okay, wobei gerade bei der Grafik bzw. den Texturen der Konsolenport durchschimmert, dies jedoch durch PC-Features wie Tesselation oder DirectX 11 dezent kaschiert wird, was auch funktioniert!
Das Gameplay ist gut, intuitiv und geht nach wenigen Minuten schnell von der Hand. Das Spiel ist gut auf Maus und Tastatur übertragen worden, wobei auch hier hin und wieder die Konsolenheimat erkennbar ist.
Insgesamt ist es ein überraschend gutes Spiel geworden, zwar mit einigen Ecken und Kanten, aber denoch packend, gerade durch die sehr sehr gute Kameraführung, die immer ziemlich nah am Geschehen bleibt und nie statisch ist!
7 / 10!
Gespielt wurde das SKiDROW-Release mit Fix.
Specs:
Intel i5-760
8GB Ram
Geforce GTX 570
Windows 7 Ultimate x64
1 mal bearbeitet, zuletzt 25. Juni 2012, 17:49 Uhr
5 von 5 Benutzern fanden diese Rezension hilfreich.
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