xREL.v3

brüste, zerstörung und patriotismus über alles!

nach den letzten enttäuschungen von u.a. "skyline" und "battle: los angeles", die sicherlich im budget-rahmen beide ihre existenzberechtigung haben, aber eben auch in vielen bereichen leider enttäuschten, hab ich mich sehr schwer damit getan, mir "battleship" anzuschauen, nicht zuletzt weil mich in den letzten jahren die inflationsartige überschwemmung von alien-invasion-filmen sehr störte! gar nicht mal weil es sie gibt, sondern weil oft sehr wenig herz und verstand dahinter war und sich vieles nur auf effekte und möglichst bravo-taugliche schauspieler reduzierte, um das ding vermarkten zu können!

seien wir ehrlich, gleiches erlebt man auch hier, dennoch auf eine andere art und weise, die "battleship" abgrenzt von vielen anderen streifen aus der jüngeren vergangenheit!

denn, ich finde "battleship" bringt genau die nötige portion selbstironie mit, die speziell in den letzten jahren geradlinigen action/sci-fi-streifen fehlte und wo dran diese dann scheiterten! der humor ist flach und kindisch, allerdings auf eine äußerst sympathische art und weise, was speziell die überdrehten effekte und sequenzen, den pathos und patriotismus, das martiale und vor allem, das schrecklich militaristisch-populistische einigermaßen erträglich macht, aber eben auch den cast sehr sympathisch rüberkommen lässt, da man schon früh merkt, das der film sich ganz einfach nicht ernst nimmt, egal wie hoch die fahnen gehalten und pubertär-markant die sprüche sein mögen - genau der level den man braucht um existieren zu können!

so geht es auch nur um zerstörung auf einer effektenvollen art und weise, wo man sagen muss das selbst "transformers 2" noch mehr story und anspruchsvollen inhalt mitbringt als dieses werk, aber mal ehrlich - wer bei einem film das auf ein kinderspiel basiert inhalt sucht, wundert sich wahrscheinlich auch warum man im regen nass wird!

weswegen es hier auch nur um das befriedigen von einfachsten männlichen optischen gelüsten geht, wo sowohl brooklyn decker und rihanna, als auch die effekte für zuständig sind, aber auch um das hochhalten des buddyfeelings für den männlichen zuschauer, indem man versucht die jungs im film so stereotypisch-einfach, stumpf und zielgruppenorientiert wie möglich zu halten, um kein konkurrenzdenken entstehen zu lassen, sondern identifikation und sympathie in bester hangover-mentalität!

das man dann im nebenplot noch einen echten "kriegshelden" der amerikaner so ganz ohne beine "auflaufen" lässt, wird die kritiker sicherlich in ihren bibliotheken routieren lassen, hier wirkt es in sich stimmig einfach weil seine story im film so absurd ist, das hätte sich wohl nicht mal michael bay getraut - doch genau dieser mut, dieses absurde umwickelt mit diesem humor macht den film aus...da kann man sich ein bier aufmachen, es geschehen lassen und seinen spaß mit haben oder sich über so viel dummheit aufregen und das ding in die tonne kritisieren, "battleship" wäre nicht das erste werk aus den letzten 20 jahren bei dem sich die geister scheiden, mit dem unterschied: ich nehme diesem film seine schwächen nicht übel, kann da drüber lachen und werde dadurch gute 2 stunden prima unterhalten!

danach muss man sich natürlich 20x "citizen kane" konter-anschauen um den glauben in die filmwelt nicht völlig zu verlieren, das wars allerdings wert!

alles in allem ein streifen der mich zwischenzeitlich oft an "independence day" oder auch "transformers" erinnerte, der sicherlich nicht so gewaltig und abwechslungsreich daher kommt wie diese, aber eben auf einer gleichen art und weise effektreich faszinieren und oberflächlich unterhalten kann, wenn man mal abschalten möchte und keine angst vor überdrehten storys hat!

wer das sucht, wird hiermit sehr glücklich werden - wer anspruch, eine plausible, intelligente story, gute schauspieler (sorry aber liam neeson kommt kaum vor) oder gar sozialkritische, reflektierte untertöne oder metaphern sucht, wird bei "monsters" aus dem jahre 2010 besser aufgehoben sein, auch wenn da tempo, effekte und action im vergleich hierzu kaum vorhanden sind - tja,man kann nicht alles haben

6.5/10
1 mal bearbeitet, zuletzt 5. Aug. 2012, 01:57 Uhr