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Nah bei der Wahrheit, aber keine Doku

Hallo erstmal,
nach langem mal wieder eine Rezension von mir, zu einem sehr gelungenen Film.

Vorwort
Ich habe den Film bisher zwei Mal gesehen, einmal auf Englisch und einmal auf Deutsch.

Ohne viel vorweg zu nehmen... bei diesem Film kann man getrost auf Spoiler-Warnungen verzichten. Der Filmtitel an sich ist bereits der dickste Spoiler.

Aber natürlich werde ich die Höhepunkte des Films nicht tiefer erläutern.


Die Geschichte
Der Film basiert auf die wahren Ereignisse der "Operation Red Wings" ausgeführt durch die Spezialeinheit der Navy, den "SEALs", im Jahre 2005.
Das Drehbuch basiert auf dem Buch "Lone Survivor" von Marcus Luttrell, dem überlebenden der Operation, welches übrigens knapp 9000 Bewertungen auf Amazon.com hat (woooooow !)
Ziel der Mission war die Gefangennahme oder Tötung eines lokalen Taliban-Anführers namens "Ahmad Shah".

Nach Planung der Mission wurden 4 SEALs (Luttrell, Murphy, Dietz und Axelson) zum Auskundschaften des Dorfes, in dem Shah leben sollte, geschickt.
Alles läuft gut. Die SEALs sind in der Lage die Zielperson zu identifizieren.
Als sie dies an die Kommandozentrale durchgeben wollen, merken sie, dass sie weder per Funk, noch per Satellitentelefon Kontakt aufnehmen können.

Während der weiteren Beobachtung des Ziels kommen sie jedoch in eine heikle Lage, als sie von ein paar Schäfern entdeckt werden.

Nun nimmt das Schicksal seinen Lauf...

Meine Bewertung:
Luttrell hat dem Regisseur Peter Berg sinngemäß gesagt: „Wenn ihr das verkackt, bringen wir dich um".
Es ist auch vollkommen verständlich, warum er das sagte.

Schließlich soll dieser Film die gefallenen Soldaten ehren.

Ich fange mal wieder mit der Besetzung an. Mark Wahlberg, Taylor Kitsch, Emile Hirsch und Ben Foster sind unser SEAL-Quartett. Meiner Meinung nach eine Top-Besetzung. Mir würden keine passenderen Schauspieler einfallen.
Nach dem ich den Film das zweite Mal gesehen habe, habe ich mir im Internet viele Behind The Scenes Videos und Interviews angesehen.
Peter Berg und die Schauspieler haben vor Drehbeginn viel Zeit mit Luttrell und den Familien der gefallenen SEALs verbracht.
Jeder Schauspieler wurde von Marcus Luttrell und anderen SEALs für diesen Film trainiert.
Wie bewegt man sich als SEAL, wie spricht man, wie werden die Waffen bedient und gehalten.
Luttrell war auch während des Drehs oft am Set.
Emile Hirsch hat gesagt, dass der Druck die Figur Danny Dietz darzustellen für ihn eine große Verantwortung war. Wenn jemand Danny Dietz googelt, wird dieser Film auftauchen, und er muss ihn würdig repräsentieren.
Und das ist ihnen meiner Meinung nach gut gelungen.

Der Film ist eher für das amerikanische Publikum gedacht.
In den USA ist die Geschichte um Marcus Luttrell und Operation Red Wings weit bekannt und das Buch ein Verkaufsschlager (ich sage nur 9000 Bewertungen auf Amazon.com).
Ich habe viele deutschsprachige Rezensionen gelesen, für die der Film nur Ballerei –> Explosion -> jemand Tot -> Ballerei etc etc etc war.
Im groben trifft das auf den Film auch zu. Allerdings ist es in real so passiert. Ein Film, der eine wahre Begebenheit wiederspiegelt lässt nun mal wenig Platz für „Kreativität“
Peter Berg hat sich für den Film schon die Freiheit genommen, ein paar Dinge im Drehbuch abzuändern, weil sie für den Film sonst zu langweilig gewesen wären.
So ist Luttrell in Wahrheit nach den vielen Stürzen und Schusswunden von der Brust abwärts gelähmt gewesen und ist über 9 Stunden gekrochen. Im Film ist allerdings humpelnd gelaufen, bis er einen Bach gefunden hat.
Ich finde solche Abweichungen aber ok. Schließlich schaue ich einen (Action)Film und keine Dokumentation.

Nichtsdestotrotz ist der Film nah bei der Wahrheit und entspricht zum größten Teil der Buchvorlage und den kleinen Details, die Luttrell während des Drehs mit einbringen konnte.
Zum Schluss möchte ich noch die Kameraführung des deutschen Tobias A. Schliessler loben.
Teilweise fühlt man sich, als wäre man der fünfte Mann.
Und natürlich der Ton, der zwei Oscar-Nominierungen einbrachte. Wer nicht weiß, wie echte Waffen klingen, hier hört ihr es. Grandioser Ton, welcher teilweise durch Mikrofone am Körper realisiert wurde.

Mein Fazit:
Lone Survivor. Als alleinstehender Kriegsfilm für viele wahrscheinlich etwas mau von der Geschichte her.
Aber ein großartig inszenierter, detailreicher Film, der die Ereignisse von Operation Red Wings wiederspiegelt.
Die Mutter des verstorbenen Petty Officer Matt Axelson hatte unter Tränen nach einer Vorführung des Films gesagt: “Danke, dass ihr mir für ein paar Stunden meinen Sohn zurück gegeben habt.“

Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen

Weiteres zum Film

Trailer: www.youtube.com/watch?v=gxW2Q-hQT00
IMDb: www.imdb.com/title/tt1091191/

LG
euer 6800ultra
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Meine letzte Rezension: Jung & schön