B.U.S.T.
Bei einer bundesweiten Razzia gegen Verbreiter von illegalen Filmkopien hat die
Polizei am heutigen Morgen bundesweit über 200 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht.
Darunter war auch das Büro der Gesellschaft zur Verfolgung von
Urheberrechtsverletzungen (GVU),das für die Filmindustrie tätig ist,
wie GVU-Sprecherin Diane Gross bestätigte. Die GVU
vermutet nach eigenem Bekunden zu diesem Zeitpunkt, dass aller Voraussicht nach
der Grund dafür sei, die Informationen, die die GVU an die Behörden übergeben hat,
zu verifizieren.
Die Staatsanwaltschaft in Ellwangen, Baden-Württemberg, hat die Führung bei der
Aktion. "Seit heute morgen finden Durchsuchungen statt, die derzeit noch andauern",
sagte Oliver Knopp, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ellwangen gegenüber
de.internet.com. Welche Objekte betroffen sind, wollte Knopp erst nach Abschluss
der Aktion sagen.
Um 10 Uhr startete heute die groß angelegte internationale Razzia an weit über
300 Orten in Deutschland, sterreich, Holland, Polen und der Tschechischen Republik.
Die ca. 30 Hauptverdächtigen werden beschuldigt, in großem Umfang gegen das
Urheberrecht verstoßen zu haben. Beschlagnahmt wurden Server (in der Szenesprache
auch BOXEN genannt), die den Ursprung für die massenhafte Verbreitung illegaler
Kopien von Filmen, Computerspielen, Musik und Anwender-Software darstellen,
so die GVU heute in Hamburg.
Wesentlicher Ausgangspunkt der Ermittlungen waren die Ergebnisse der Auswertungen
bereits sichergestellter Computer, die als Server unter Namen wie UNR - Unreality,
Dragon, Laboratory, Final Heaven und Code Red in Betrieb waren, sowie von der
Analyse zweier zum Durchsuchungszeitpunkt noch aktiven Boxen (Dumpstation und IOH),
die zur massenhaften Verbreitung von illegalen Kopien im Internet gedient hätten.
Beschlagnahmt wurden Server der ersten Verbreitungsstufe (Zentralserver)
und der zweiten Stufe (Payserver/Payboxen). Die vermutlich gr te deutschsprachige
Movie-Paybox "Klapsmühle" bzw."Paradise Beach" sei bei der heutigen Aktion
Boxenstop vom Netz genommen worden, hie es weiter.Außerdem habe man die
Zentral-Server der derzeit bedeutenden Releasegroups (GTR, ECP, TRCD, AOS, MRM,
SITH, GWL, Cine-VCD, AHE, Cinemaniacs) sichergestellt.
Insgesamt wurden mehr als 20 Server aus dem Verkehr gezogen,
die alle den Verbreitungsstufen zuzuordnen seien.