Als der siegreiche römische Feldherr Titus Andronicus trotz inständiger Bitten den ältesten Sohn der gefangenen Gotenkönigin Tamora grausam opfern lässt, bricht die Katastrophe über Titus' Familie und über Rom herein. Tamora, die sich mit dem sadistischen Herrscher Saturninus verbündet hat, rächt sich fürchterlich, indem ihre verbliebenen Söhne Titus' einzige Tochter Lavinia vergewaltigen und verstümmeln. Der greise Kriegsmann, wahnsinnig vor Schmerz und Trauer, nimmt das Gesetz in die eigenen Hände.
Mit "Titus" hat die Broadway-erfahrene
Julie Taymor ("The Lion King") William Shakespeares Stück "Titus Andronicus" kongenial verfilmt. Der hierzulande wenig bekannte Text gilt als dessen blutigstes Drama und ist in der Kinofassung keinesfalls entschärft. Taymor verbleibt bei originalen Versen, ihre Szenenbilder indes bestechen durch ein bizarres, wohldurchdachtes Nebeneinander von Antike und Moderne. "Titus" ist keine gefällige Unterhaltung à la Branagh, sondern bildmächtiges Film-Theater für das 21. Jahrhundert.
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