Seit er auf der Flucht aus Nordkorea Mutter und kleinen Bruder zurücklassen musste, ist Kim Hyeok auf gewisse Weise ein gebrochener Mann. Das allerdings hinderte ihn nicht, Anführer eines mächtigen Gangstersyndikates zu werden. Besser gesagt: Gewesen zu sein. Unlängst nämlich hat ihn die Natter, die er an seiner Brust nährte, übers Ohr gehauen, beerbt und im Thai-Knast zurück gelassen. Während Kim Hyeok hinter Gittern sitzt, macht sein vermisster Bruder Karriere bei der Polizei. So sind nach Kims Entlassung gleich zwei Aussprachen fällig.
Südkoreanische Filmemacher knöpfen sich John Woos Klassiker "A Better Tomorrow" (dt. "City Wolf") vor und bereichern die Story um ein paar lokale Nuancen, wie etwa die Fluchtgeschichte, über die zwei Brüder zu Feinden werden. Ansonsten kopiert man ziemlich präzise das Original, ohne es mit der artistischen Schießerei allzu sehr zu übertreiben. Dafür hat man mehr Zeit als das Vorbild und tritt das Konfliktpotential diverser Loyalitätskonflikte in zuweilen etwas zähen Dialogpassagen breit. Insgesamt eine lohnende Angelegenheit.
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