Wie geht man damit um, wenn man unverhofft erfährt, wie lange man noch zu leben hat? Einfach so weitermachen wie bisher? Oder die verbleibende Zeit sinnvoll nutzen? Das sind einige der Fragen, die Belgiens Ausnahmeregisseur
Jaco van Dormael mit seinem vierten Film DAS BRANDNEUE TESTAMENT stellt (und beantwortet). Genauso hintersinnig wie witzig geht er weiteren Rätseln nach, etwa, was Gott in einem Waschsalon zu suchen hat und weshalb 18 Apostel womöglich besser sind als zwölf. Wie schon mit seinen früheren Arbeiten TOTO DER HELD, DER ACHTE TAG und MR. NOBODY gelingt Van Dormael auch diesmal ein wunderbar leichtes, poetisches und ebenso humorvolles wie bitterböses Kinojuwel, dessen Ästhetik einzigartig ist. Und er schreibt mal eben die Genesis um. Denn das mit dem Garten Eden stimmt so nicht: In Wahrheit hat Gott als erstes Brüssel erschaffen… Kein Wunder also, dass der Allmächtige bei Van Dormael kein weiser alter Mann mit Rauschebart ist, sondern ein Familientyrann im schmuddeligen T-Shirt, der seine Langeweile an der Menschheit auslässt.
Skurrile Tragikomödie um Gott, seine kleine Tochter und Menschen, die, als sie ihr Sterbedatum erfahren, wieder Lust am Leben haben.
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