Anfangs glaubt man noch, man bekäme es mit schroffem Sozialrealismus zu tun, einem dieser bedrückenden Filme aus den Banlieues, geprägt von verfallenen Mietkasernen und Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben. Doch dann entpuppt sich
Samuel Benchetrits in Cannes als Sondervorführung gezeigter „Asphalte“ schnell als absurdes Theater. Der Regisseur adaptiert hier drei seiner eigenen Kurzgeschichten, weshalb der Film nun in drei Episoden von drei unterschiedlichen Paarkonstellationen handelt: Da gibt es den im Rollstuhl sitzenden Querulanten (
Gustave Kervern), der sich als Fotograf ausgibt, um eine Krankenschwester (
Valeria Bruni Tedeschi) zu beeindrucken; einen aus dem All gefallenen Astronauten (
Michael Pitt), der für einige Tage bei einer arabischen Frau (
Tassadit Mandi) unterkommt, deren Sohn im Gefängnis sitzt; und schließlich eine Schauspielerin (
Isabelle Huppert), die durch die Begegnung mit einem Jugendlichen (
Jules Benchetrit) endlich wieder Lust an ihrem Beruf verspürt. Aus diesen Geschichten formt Benchetrit ein Abbild der Absurdität des Alltäglichen.
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