Pit Handlos hat als Selfmademan im Direktvertrieb für Kosmetikprodukte die hohlen Erfolgsformeln wie Mantras verinnerlicht. Sein Erfolg ist aber nur schöner Schein, tatsächlich räumt ihm der Zwangsvollstrecker die Wohnung leer, weil das Geschäft partout nicht laufen will. So muss er beim Sohn und dessen Freundin einziehen und trifft sich mit alten Freundinnen wieder, um ihnen den überteuerten Kram aufzuschwatzen. Nur bei der unglücklich verheirateten Christiane kommen längst vergessene Gefühle wieder ins Spiel.
Für die sympathische Verlierer-Tragikomödie um einen Mann, der mit seinen Lebenslügen konfrontiert wird, zog HFF-München-Absolvent
Sebastian Stern ins Filmbrachland des niederbayerischen Deggendorf. Die Örtlichkeit dient in erster Linie dazu, seinem Film provinziellen Charme zu verleihen. Seine Figuren, gespielt von
Jürgen Tonkel,
Inka Friedrich und
Gerhard Wittmann, betrachtet er mit Respekt, inszeniert angenehm zurückhaltend und auch augenzwinkernd ihre Sinnkrise und Wandlung.
- / - / - / 6,2