Claire fühlt sich von Krankheiten bedroht, Leo nimmt alles leicht und futtert sogar rohes Hühnerfleisch. Sie schreibt endlose SMS, er sagt kurz und knapp, was Sache ist, sie hat ständig Lust auf Sex, er wandert ebenso gern mit dem Kumpel in die Berge, sie repariert selbst das Fahrrad, ihm ist die Zeit dafür zu schade. Trotzdem sind die beiden ein Paar, fragen sich aber sehr oft warum, streiten, versöhnen und trennen sich.
Nach "Shoppen" legt
Ralf Westhoff eine heiter-melancholische Betrachtung über Beziehungsleid und Beziehungslust vor, in der die Pointen sitzen und die Besetzung einfach perfekt ist. Sein hinreißendes Porträt einer Generation zwischen (Selbst-)Zweifel und Zärtlichkeit, in dem sich das Publikum wiederfinden kann, lebt von den starken Dialogen, Monologen und seinen Darstellern, allen voran
Julia Koschitz und
Felix Hellmann, die eine preiswürdige Performance abliefern.
9,0 / 9,0 / 6,7