Ein alternder, misanthropischer Mann, eine Esoterik-Hausfrau, ein gemobbter Schüler, ein melancholischer Rocker und eine vorgeblich angstlose Amazone verabreden sich zum gemeinsamen Selbstmord. Bei Sonnenaufgang wollen sie von einem 20-stöckigen Wohnhaus springen. Da die erwachende Stadt den Zeitplänen einen Strich durch die Rechnung macht, und die Tür verriegelt ist, wollen sie den nächsten Versuch bei Sonnenuntergang wagen. Doch der auf dem Dach verbrachte Tag lässt die fünf an ihrem Vorhaben zweifeln.
Mit seiner Abschlussarbeit an der Kunsthochschule Kassel liefert
Olaf Saumer ein anrührendes Spielfilmdebüt ab. Mit seinem Bruder Martin zusammen geschrieben und einem Minimalbudget von nur 40.000 Euro realisiert - was nur möglich war, da die Darsteller auf ihre Gagen verzichteten -, überzeugt der Film vor allem dank seines klugen Drehbuchs und seiner ebenso charmant wie undidaktisch vermittelten Lebensfreude. Die stimmungsvolle Musik rundet die existenzialistische Dramödie gelungen ab.
9,0 / 9,0 / 2,8 / 5,9