Als im politisch unruhigen Frühjahr des Jahres 1968 die Pforten der Pariser Cinemathèque auf Befehl von oben geschlossen werden, sitzt der amerikanische Filmfreak Matthew (
Michael Pitt aus "Mord nach Plan") quasi auf der Straße. Fürs erste kommt er in der großbürgerlichen, zum Glück gerade elternfreien Wohnung des befreundeten Geschwisterpaares Theo und Isabelle unter. In der Abgeschiedenheit des Hauses testet man zwischen Filmquiz und Politdebatte die neuen Freiheiten der sexuellen Revolution, ohne von der richtigen draußen auf der Straße allzu viel mitzubekommen.
Die Studentenrevolte der späten 60er dient als Kulisse für den sexuellen Aufbruch im kleinen.
Bernardo Bertolucci ("Der letzte Tango in Paris") zeigt sich zwischen Kinonostalgie, kalkuliertem Tabubruch und autobiografischem Bezug ganz in seinem Element.
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