Drei Menschen kurz vor ihrem 40. Geburtstag wollen ihr Leben verändern: Judith, eine ehemalige Stewardess, ist alleinerziehende Mutter und lebt in einer abgelegenen Wohnsiedlung. Ihr Geld verdient sie mit langweiliger Heimarbeit und Telefonmarktforschung. Nachdem ihr Freund sie verlassen hat, kündigt Ulrike im Jugendamt und beginnt eine Ausbildung als Masseuse und Kosmetikerin. Gelegenheitsjobber Jochen lernt, als Versicherungsvertreter Leute über den Tisch zu ziehen, und hofft auf eine eigene Wohnung.
Ein eindringliches Porträt über Suchende und Verlorene gelingt
Alexander Riedel in seinem Spielfilmdebüt. Dabei kommen ihm seine Dokumentarfilmerfahrungen zugute. Er erreicht durch winzige Gesten große Authentizität, die flügellahmen Protagonisten wirken echt, das Ambiente und die hilflosen Aktionen realistisch, die Dialoge sind präzise. Genau und in abgezirkelten Einstellungen zeichnet die Kamera die alltägliche Tristesse und kleine Fluchten der Figuren auf, die darauf warten, dass "morgen das Leben" endlich richtig beginnt.
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