Die Idee, eine Dokumentation über Ian "
Lemmy" Kilmister zu drehen, lag auf der Hand. Denn der Motörhead-Chef entwickelte sich in den vergangenen Jahrzehnten zur Ikone, deren Strahlkraft weit über die Heavy-Gemeinde hinausreicht und mit der sich selbst das Feuilleton beschäftigt. 2006 begannen die Regisseure
Greg Olliver, der schon für Joan Jett, Snoop Dogg, Carmen Electra und Burning Spear gearbeitet hat, und
Wes Orshoski, der vor allem als Musikjournalist und Fotograph tätig war, mit den Aufnahmen zu "
Lemmy - The Movie".
Ende 2010 lief der Film in ausgewählten Kinos, am 21. Januar veröffentlicht ihn die Hamburger Firma WVG als Doppel-DVD und auf Blu-ray. Auf Disc zwei findet sich umfangreiches Bonusmaterial, während die erste DVD den unterhaltsamen und informativen Hauptfilm enthält. Statt auf Archivmaterial konzentrieren sich Olliver und Orshoski auf exklusive Szenen, in denen sie einfach die Kamera laufen ließen. So sammelten sie viele Eindrücke auf Tour oder in Los Angeles, wo Kilmister seit den 90er-Jahren wohnt, und zeichnen damit ein aussagefähiges Portrait. Selbst kleine Ereignisse, wenn
Lemmy etwa in einem Plattenladen die Mono-Box der Beatles kauft, beschwören die Ursprünglichkeit des Rock'n'Roll. Interviews mit Freunden und Wegbegleitern wie Ozzy Osbourne, Dave Grohl,
Alice Cooper, Slash oder Lars Ulrich von Metallica runden das Bild mit Anekdoten und Einschätzungen ab.
Und auch
Lemmy selbst nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Troika aus Sex, Drugs & Rock'n'Roll geht. Dabei erweist er sich vor allem als hervorragender Chronist des Genres, der faszinierende Geschichten von Buddy Holly, den Beatles im Cavern Club oder von seiner Tätigkeit als Drogenbeschaffer für Jimi Hendrix erzählt.
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