Auf einer Lesereise in Italien trifft der britische Autor James Miller eine französische Kunstexpertin. Die beiden entschließen sich, am nächsten Tag zu einem Ausflug in ein pittoreskes Dorf. Schon während der Fahrt knistert es zwischen ihnen, sie sprechen über die Kunst, das Leben und die Liebe und geben sich für ein seit 15 Jahren verheiratetes Paar aus. Immer wieder stellt sich die Frage nach Wahrheit und Wahrnehmung, Täuschung und Lüge, Original und Fälschung. Spielen sie oder sind sie ein Paar?
In seinem ersten komplett in Europa gedrehten Film kehrt
Abbas Kiarostami zum narrativen Kino zurück und erweist sich erneut als Meister des Kunstfilms, wenn er geschickt Spiegelungen einsetzt oder bewusst Assoziationen an Roberto Rossellinis "Reise in Italien" weckt. In diesem melancholischen Adieu an die romantisch-bürgerliche Verheißung der großen Liebe und dem Clash zwischen weiblicher Romantik und männlichem Pragmatismus zieht
Juliette Binoche (Beste Darstellerin in Cannes) an der Seite von
William Shimell alle Register.
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